Hannover. Gäste aus anderen Bundesländern seien wichtig. Neben der Wirtschaftlichkeit macht den Beherbergungsbetrieben auch die kurze Vorlaufzeit zu schaffen.

Zum Start der touristischen Saison unter Corona-Bedingungen ist nach einer Umfrage der IHK Niedersachsen (IHKN) ein Großteil der Beherbergungsbetriebe zunächst skeptisch. Insgesamt gaben 54 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer von Hotels, Gasthöfen und Pensionen, Jugendherbergen, Campingplätzen sowie Ferienhäusern und -wohnungen an, am Montag noch nicht für touristische Übernachtungen zu öffnen, wie es in einer Mitteilung hieß. Bei Hotels seien es sogar 66 Prozent der Befragten, bei Ferienhäusern und –wohnungen lediglich 36 Prozent. Der Hauptgrund, noch nicht zu öffnen, seien wirtschaftliche Gründe. Dies hätten 47 Prozent der Betriebe angegeben.

Ein Grund dafür sei die Landeskinderregelung, denn für viele Hoteliers seien Urlauber aus anderen Bundesländern überlebenswichtig. „Es ist nicht zu vermitteln, warum Gäste aus anderen Bundesländern ausgeschlossen werden, wenn sie doch mit einem negativen Test anreisen und auch vor Ort getestet werden. Dann sollte doch die Inzidenz im Herkunftsort irrelevant sein“, sagte IHKN-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt. Die IHK begrüßt die Ankündigung der Landesregierung, Übernachtungen in der nächsten Lockerungsstufe auch für auswärtige Gäste zu ermöglichen.

Betriebe klagen über kurze Vorlaufzeit

Neben der fehlenden Wirtschaftlichkeit sehen 32 Prozent der Betriebe die kurze Vorlaufzeit als zweitgrößtes Problem. Die Öffnungsperspektive wurde erst am 4. Mai von der Landesregierung angekündigt. „Das ist für viele Betriebe viel zu kurzfristig. Im Schnitt braucht ein Hotel beispielsweise zwei bis drei Wochen, um wieder hochzufahren. Auch verschärft sich derzeit die Arbeitsmarktsituation. Viele Saisonkräfte stehen aufgrund des späten Starts nicht mehr zur Verfügung“, sagte IHKN-Tourismussprecher Arno Ulrichs.

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Tägliche Testpflicht: Betriebe sehen dies als nicht umsetzbar

Die Umfrage ergab auch, dass der Großteil der Beherbergungsunternehmen eine tägliche Testpflicht für nicht umsetzbar hält. Bei den Campingplätzen gaben dies sogar 96 Prozent der Befragten an. „Es freut uns daher sehr, dass die Landesregierung in diesem Punkt auf die Wirtschaft gehört hat und eine tägliche Testpflicht nicht wie angekündigt in die neue Verordnung aufgenommen hat“, ergänzte Hendrik Schmitt.

Ein Teil der derzeit noch geschlossenen Betriebe habe ein Öffnungsdatum vor Augen. So wolle knapp ein Drittel noch vor Pfingsten öffnen, ein Drittel Anfang Juni. An der Umfrage der IHK nahmen bis Sonntag knapp 700 Beherbergungsbetriebe teil.