Hannover. Für Handel, Tourismus und gesellschaftliches Leben sollen Beschränkungen in Etappen gelockert werden – wenn sich die Infektionen positiv entwickeln.

Die niedersächsische Landesregierung hat einen Stufenplan für die Lockerung der Corona-Beschränkungen beschlossen. Demnach sollen für Handel, Tourismus und das gesellschaftliche Leben die Beschränkungen in Etappen gelockert werden, wenn sich die Infektionslage weiter positiv entwickelt, wie Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Montag in Hannover mitteilte. „Das Ziel ist, dass wir die Infektionsketten gut im Griff und einen guten Sommer haben mit Öffnungen.“ Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesschnitt bei 84,6; von den 45 Kreisen und Großstädten hatten 13 weiterhin eine Inzidenz von über 100, womit sie als Hotspot gelten.

Lockerungs-Plan sieht drei Stufen vor:

Der Plan sieht drei Stufen vor: ein starkes Infektionsgeschehen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 (Stufe 3), ein hohes Infektionsgeschehen mit einer Inzidenz zwischen 35 und 50 (Stufe 2) sowie ein erhöhtes Infektionsgeschehen zwischen 10 und 35 (Stufe 1).

Unabhängig von der aktuellen Corona-Lage in den Landkreisen und Städten greifen nächste Lockerungsschritte, die im „Stufenplan 2.0“ aufgeführt sind, erst mit der kommenden Corona-Verordnung des Landes spätestens ab Ende Mai. In Landstrichen mit einer Inzidenz über 100 greifen weiterhin die Beschränkungen der Bundes-Notbremse.

Öffnungsschritte von Teststrategie begleitet

„Wir müssen vorsichtig vorgehen, damit uns die Inzidenz nicht wieder durch die Decke geht“, sagte Behrens. Deswegen sollen viele Öffnungsschritte von einer strikten Teststrategie begleitet werden. Als Knackpunkt bezeichnete die Ministerin den Herbst mit der Gefahr eines Wiederanstiegs der Neuninfektionszahlen. Darauf müsse man vorbereitet sein, idealerweise mit einer bis dahin hohen Impfquote. Folgende Öffnungsschritte sind in den unterschiedlichen Lebensbereichen je nach Infektionslage ins Auge gefasst:

So sehen die Kontaktbeschränkungen in den verschiedenen Stufen aus:

In Stufe 3 können sich ein Haushalt und zwei Personen eines anderen Haushalts treffen, in Stufe 2 ein Haushalt und zwei Personen eines anderen Haushalts oder insgesamt bis zu zehn Personen aus maximal drei Haushalten. Kinder bis 14 Jahre zählen jeweils nicht mit.

Diese Regeln gelten im Einzelhandel und in der Gastronomie:

In Stufe 3 und 2 gibt es eine Zugangsbeschränkung, in Stufe 3 wie derzeit eine Testpflicht, ausgenommen sind kleine Läden und Geschäfte der Grundversorgung. In Stufe 1 genügt ein Hygienekonzept.

Die Stufe 3 soll neben der Außengastronomie ab Ende Mai auch die Gastronomie drinnen öffnen dürften, jeweils mit Testpflicht und Einschränkungen. In Stufe 2 entfällt die Testpflicht für die Außengastronomie, in Stufe 1 genügt drinnen und draußen ein Hygienekonzept.

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Das gilt im Tourismus:

In Stufe 3 ist können Hotels und andere Quartiere bis zu 60 Prozent belegt werden, es gibt Testpflichten, die Einschränkung auf Gäste nur aus Niedersachsen soll Ende Mai entfallen. Weitere Erleichterungen sind dann erst in Stufe 1 geplant, dann entfallen alle Auflagen bis auf die Notwendigkeit eines Hygienekonzepts.

So geht es im Schulunterricht weiter:

In Stufe 3 gibt es wie aktuell Wechselunterricht mit geteilten Klassen, in den Stufen 2 und 1 dann Präsenzunterricht nach dem Szenario A.

Diese Regeln gelten in Theater, Konzerthäuser und Kinos:

In Stufe 3 sind nur Veranstaltungen im Freien möglich mit bis zu 250 Teilnehmern und Testpflicht. In Stufe 2 sind wieder Veranstaltungen drinnen erlaubt mit Testpflicht und einer Sitzordnung im Schachbrettmuster, in Stufe 1 entfällt die Testpflicht.

So geht es mit Outdoorveranstaltungen und Sport weiter:

In Stufe 3 sollen ab Ende Mai maximal 50 Zuschauer mit Testpflicht zugelassen werden, in Stufe 2 dann maximal 250 Personen mit Testpflicht. In Stufe 1 sollen bis zu 500 Zuschauer erlaubt werden.

Das gilt in Museen, Galerien, Ausstellungen und Gedenkstätten:

In Stufe 3 ist der Zugang mit Test und einer 50-prozentigen Kapazitätsbegrenzung möglich, in Stufe 2 mit Test und einer 75-prozentigen Begrenzung. In Stufe 1 gibt es außer einem Hygienekonzept keine Vorschriften.

So geht es mit dem Breitensport drinnen und Fitnessstudios weiter:

In den Stufen 3 und 2 sind die Sportanlagen zwar geöffnet (außer Duschen/Umkleiden), die Kontaktbeschränkungen begrenzen die Teilnehmerzahl aber stark, Erwachsene benötigen einen Test. In Stufe 1 bleibt als Auflage ein Hygienekonzept.

Diese Regeln gelten in Bars, Diskotheken und Clubs:

Diese dürfen erst in der Stufe 1 wieder öffnen, pro Gast müssen zehn Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.

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