Hannover. Die Pflegekammer sorgt nachwievor für Unmut bei niedersachsens Pflegern. Gegen die Kammer gingen sie auf die Straße, unterstützt von der Gewerkschaft.

Mehrere Tausend Menschen sind am Samstag gegen die niedersächsische Pflegekammer auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 3000 Menschen, die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten auf mehr als 2000. Verdi forderte eine Umfrage unter allen niedersächsischen Pflegemitarbeitern zur Kammer. „Wir sind der Meinung, dass eine Mehrheit die Pflegekammer ablehnt“, sagte ein Verdi-Sprecher. Unterdessen kündigte die Gewerkschaft an, eine Alternative der Pflegekammer nach dem Vorbild des bayerischen Modells erarbeiten zu wollen. Bei dieser solle es weder Pflichtmitgliedschaft noch Zwangsbeitrag geben.

beitragsordnung nach Kritik überarbeitet

Der 2017 per Gesetz beschlossenen berufsständigen Selbstverwaltung gehören niedersächsische Fachkräfte der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege an. Sie müssen einen Beitrag zahlen, der nach dem Einkommen bemessen wird. Vor Weihnachten hatte die Kammer Bescheide über 140 Euro an alle Mitglieder für das nur zur Hälfte angerechnete Jahr 2018 verschickt, was Jahreseinkünften von 70 000 Euro entspricht. Nach heftiger Kritik an diesem Vorgehen hatte die Pflegekammer ihre Beitragsordnung Mitte Januar überarbeitet. dpa