„Statt das runtergefahrene Leben nach drinnen zu zwingen, sollte die Politik doch eher dazu ermutigen, es nach draußen zu holen.“

Die Ausgangssperren sind ein starker Eingriff in unsere Freiheit. Das wäre vertretbar, wenn ihre Wirkung nicht so umstritten wäre. Denn genau das Gegenteil von dem, was erreicht werden soll, wird passieren. Draußen ist das Ansteckungsrisiko weitaus geringer. Und nun werden sich manche von denen, die bisher so vernünftig waren, ihre wenigen Kontakte draußen zu treffen, dies drin tun. Also genau das, was vermieden werden soll. Nachts nicht mehr nach Hause gehen ? Da bleibt der ein oder andere bestimmt über Nacht in der „Aerosol-Hölle“ bei Freunden. Oder man rennt eben – als Jogger getarnt – nach Hause. Sport ist ja einer der triftigen Gründe, für die man das Haus verlassen darf. Der Arbeitsweg gehört übrigens – Überraschung – ebenfalls dazu.

In Spanien hat man an Menschen, die ihre Kuscheltiere oder ihren Papagei ausgeführt haben, gesehen, wie kreativ Gründe gefunden werden. Statt das runtergefahrene Leben nach drinnen zu zwingen, sollte die Politik doch eher dazu ermutigen, es nach draußen zu holen – zumindest unter Einhaltung der Hygieneregeln. Oder man setzt bei Friseursalons an. Und ich meine nicht, diese zu schließen. Wenn die Menschen sich sehnlichst neue Haarschnitte wünschen, warum werden sie dann nicht einfach vor dem Laden frisiert? Nur so eine Idee.