„Auch potenzielle Täter sind zwar durch das Virus derzeit gehindert, „das Böse“ ist aber nur phasenweise gelähmt.“

Corona nervt. Und doch hat die Pandemie einen positiven Nebeneffekt: Die Kriminalität in Niedersachsen ist um 14 Prozent gesunken, zwischen Harz und Heide sind die Straftaten um 11,25 Prozent zurückgegangen. Frei nach dem Motto: Keine Gelegenheit, keine Diebe.

Für Kneipen-Schlägereien gab es kaum Möglichkeiten – und Einbrüche gab es zum Beispiel auch seltener. In der Region zählte die Polizeidirektion Braunschweig zwischen Januar und August 20 Prozent weniger Wohnungseinbrüche als im Vorjahreszeitraum. Auch die Diebstähle sind mit 20 Prozent erheblich zurückgegangen. Kein Wunder: Die Leute waren viel mehr zu Hause. Einbrecher und Diebe konnten sich weniger ungestört bewegen.

Dauerhaft wird dieser Kriminalitäts-Einbruch wohl nicht sein. Auch potenzielle Täter sind zwar durch das Virus derzeit gehindert, „das Böse“ ist aber nur phasenweise gelähmt.

Längst sind Kriminelle erfinderisch geworden. So gab es laut LKA beim Betrug mit sogenannten Fake-Shops im Internet in den ersten acht Monaten des Jahres eine Zunahme von 354 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Niedersachsen.

Das BKA registriert wegen Corona auch keine Knappheit an Drogen. Der Straßenverkauf ging deutlich zurück, aber Drogenhändler haben schnell umgestellt: die Bestellung über Internet-Plattformen und der Versand kleinerer Mengen per Post – bevorzugt an Packstationen – haben laut BKA weiter zugenommen. So wird die Post ungewollt zum Dealer. Nach der Pandemie werden wohl auch die Straftaten insgesamt wieder zunehmen.