„Eines steht fest: Es läuft wieder einmal nicht rund in unseren Schulen.“

Wieder gibt es Probleme mit dem Zentralabitur. Tausende Schüler aus Niedersachsen wehren sich gegen zu schwierige Aufgaben im Fach Mathematik. Aber: War da nicht schon mal was? Auch in Mathe? Auch in Niedersachsen? Vor genau drei Jahren, im Mai 2016, hatten sich Schüler über zu schwierige Aufgaben in den Abiklausuren in Mathematik beschwert. Mit Erfolg! Lösung damals: Ihre Noten wurden überarbeitet, jeder Schüler schnitt damit im Abi etwas besser ab.

Jetzt, im Mai 2019, ist der Aufschrei wieder groß. Diesmal unterzeichnen sogar mehr als 10.000 Schüler innerhalb von drei Tagen eine Petition und protestieren gegen die Abiturklausur. Das Internet macht’s möglich. Oder ist das nur ein Hype, der vielleicht sogar auf der Protestwelle von „Fridays for Future“ surft? Ob die Kritik der Abiturienten diesmal gerechtfertigt ist, das müssen Experten klären. Eines aber steht fest: Es läuft wieder einmal nicht rund in unseren Schulen.

Unser Bildungssystem bedarf einer dringenden Überholung. Es fehlt in allen Schulformen an Lehrkräften. Die wenigen, die es gibt, müssen sich oft am vorgegebenen Lehrplan entlanghangeln. So ist es kaum möglich, die individuellen Stärken der Schüler zu fördern oder sie gezielt auf den Berufsalltag vorzubereiten.

Um bei den Tücken der Mathematik zu bleiben: Unsere Rechnung geht nur auf, wenn gute Bildung bereits bei den Kleinsten in den Kitas beginnt, sich dann fortsetzt bis zur Ausbildungs- oder Hochschulreife und auch danach längst nicht aufhört.