„Der Individualverkehr kann nicht unbegrenzt ausgeweitet werden – umso wichtiger sind leistungsfähige Alternativen.“

Die Bahn kriselt vor sich hin: Zu viele unpünktliche Züge, zu viele defekte Züge, zu wenig Service für die Fahrgäste. Nach dem zweiten Krisentreffen zwischen dem Vorstand und Verkehrsminister Scheuer sind die Probleme zwar klar benannt, aber es steht auch fest: Bis zur Lösung oder auch nur einer deutlichen Verbesserung wird es dauern. Das System ist zu komplex für kurzfristig wirksame Eingriffe.

Auf den Autobahnen sieht es nicht besser aus: Die Zahl der Staus in Niedersachsen hat erneut zugenommen, mehr als ein Jahr lang etwa stand der Verkehr auf der Autobahn 2 still – hochgerechnet, versteht sich. Auch hier gilt: Die Probleme sind bekannt, mittelfristig werden Autofahrer von sanierten Strecken profitieren. Aber vorerst ist kaum Besserung in Sicht.

Mobilität ist wichtig, gerade in einer Gesellschaft, die ihren Mitgliedern immer mehr davon abverlangt – oft in Form täglichen Pendelns. Sei es, weil der neue Job weiter entfernt liegt, die Kinder aber weiter in die gleiche Schule gehen wollen. Oder sei es, weil sich eine Familie eine Wohnung in der Stadt, wo die Eltern arbeiten, schlicht nicht mehr leisten kann.

Mobilität ist in der modernen Gesellschaft ein Grundbedürfnis, dass der Staat sichern muss. Der Individualverkehr kann nicht unbegrenzt ausgeweitet werden, umso wichtiger sind leistungsfähige Alternativen. Dazu gehört allen voran die Bahn. Gelingt es nicht, den Schienenverkehr zu stabilisieren, droht uns eine Mobilitätskrise.