“In Niedersachsen gibt es 1172 öffentliche Ladestationen. In Relation zu den Einwohnern sind das nicht einmal 150 auf eine Million Niedersachsen.“

Eine Million E-Autos bis 2020 auf deutschen Straßen. So lautete das ehrgeizige Ziel. Es zeichnete sich längst ab, dass das nicht zu schaffen ist. Kanzlerin Merkel hat das gestern eingestanden. Keine 150 000 Stromer und Autos mit Plug-in-Hybridmotor waren es bis Ende August.

Die Probleme sind seit Jahren bekannt: der hohe Preis, die wenigen Modelle und die Reichweite einer Batterieladung, die längst nicht an die einer Tankfüllung heranreichen. Zugleich fehlten Ladestationen, um das Manko vor allem auf längeren Strecken auszugleichen. Für eine Million E-Autos sind bis zu 80 000 Ladepunkte nötig. Es gibt aber lediglich 13 500 öffentliche Ladepunkte. In Niedersachsen gibt es derzeit exakt 1172 öffentlich zugängliche Ladestationen – viel, viel zu wenig. In Relation zu den Einwohnern sind das nicht einmal 150 auf eine Million Niedersachsen. Wen wundert es da, dass Verbraucher kaum E-Autos kaufen?

Kanzlerin Merkel hat gestern gleich ein neues Ziel ausgegeben: Die eine Million E-Autos sollen ab 2022 auf deutschen Straßen rollen. Die Große Koalition will bis 2020 mindestens 100 000 Ladepunkte für E-Fahrzeuge zusätzlich schaffen. Deutschland soll an den Autobahnen das weltweit erste flächendeckende Ladenetz haben. Auch die deutschen Autobauer bemühen sich laut eigener Aussage. Derzeit sind 33 Modelle auf dem Markt. 2020 sollen es 100 sein, alleine VW will 27 Modelle bis Ende 2022 haben. Das klingt alles wieder einmal gut. Jetzt müssen Taten folgen.