„Der DFB sollte die Fehler, die bei der Entscheidung für Steffi Jones gemacht wurden, nicht wiederholen.“

Es war letztlich keine Überraschung, dass Steffi Jones ihren Job als Trainerin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft verloren hat. Bei der EM im vergangenen Jahr schied die DFB-Elf im Viertelfinale aus, es folgte eine durchwachsene WM-Qualifikation und nun ein schwacher Auftritt bei einem Einladungsturnier in den USA. Dazu gab es seit Monaten Gemurre über taktische Mängel und falschen Umgang mit Spielerinnen – Jones war nur noch eine Bundestrainerin auf Abruf.

Deshalb ist es konsequent, dass der DFB einen Neuanfang wagt. Dabei sollten allerdings nicht die Fehler wiederholt werden, die bei der Entscheidung für Jones gemacht wurden. Die hatte bei ihrer Inthronisierung zwar eine glanzvolle Karriere als Spielerin vorzuweisen und galt seit ihrer Rolle als OK-Chefin bei der Heim-WM 2011 als weiblicher Beckenbauer, doch fehlte es ihr an Erfahrung als Trainerin. Das ist noch kein Ausschlusskriterium für Erfolg, doch die Vorurteile wurden bestätigt – ein Scheitern mit Ansage.

Die Zeiten, in denen die deutschen Fußballerinnen automatisch zur Weltspitze gehören, sind vorbei. Das deutete sich bereits in der Ära von Jones-Vorgängerin Silvia Neid an. Während früher allein die Qualität der Spielerinnen für einen Top-Platz reichte, muss nun alles passen – Taktik, Training, Ansprache. Die anderen Nationen haben zu sehr aufgeholt, um den Trainerposten einfach nur mit einem bekannten Gesicht besetzen zu wollen.