Die Menschen, die Investoren und die Unternehmen in unserer Region brauchen endlich Planungssicherheit: Wo und wann werden in den nächsten Jahren zwischen Harz und Heide neue Windräder gebaut?

Das Ziel, die Windkraft massiv zu stärken, ist ehrenwert. Doch zu lange schon beschäftigt sich der Regionalverband mit kommenden Windparks. Dabei plant er nur, ruft Vorranggebiete auf. Bauen werden andere. Seit Jahren schon heißt es beim Regionalverband und auch in der Verbandsversammlung: Sorgfalt vor Eile. Das klingt nicht nur betulich, das ist es. Zuletzt hatte der Regionalverband, dessen Verwaltung gerade mal 40 Mitarbeiter zählt, Gutachter beauftragt. Sonst würde es wohl noch länger dauern.

Es geht um viel. Es geht um Milliarden-Investitionen, um den Umweltschutz und um die zuweilen entgegengesetzten Interessen von Investoren, Landbesitzern und Anwohnern. Erstgenannte drängen, Letztere haben sich in Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, wollen die Windparks am liebsten vermeiden. Doch der Ausbau der Windkraft ist beschlossene Sache, ist politische gewollt.

Hinzu kommen die verwirrende Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg und die heterogene Struktur des Verbandsgebietes: im Kreis Gifhorn die Heide, dann die Großstädte Braunschweig und Wolfsburg, im Süden der Harz, dazwischen Waldgebiete in Elm und Asse.

Aber nach sieben Jahren darf man auch von einer kleinen Verwaltung wie dem Regionalverband erwarten, dass er liefert. Dabei ist es sinnvoll, dass der Verband als Klammer in unserer Region die Aufgabe übernimmt und für eine Planung aus einem Guss sorgt. So wird ein Wildwuchs an Windrädern verhindert. Der Verband verlangt nach mehr Aufgaben. Erst einmal muss er diese Bewährungsprobe lösen – und zwar schnell.