„Noch immer ist nicht genau geklärt, wo Hunderte von neuen Windrädern in der Region stehen werden.“

Die Windkraft wird ausgebaut. Das ist politisch so gewollt, daran gibt es kein Rütteln mehr. Wenn es aber ums Detail geht, wenn abgestimmt werden muss, wo die großen Stromtrassen genau entlangführen, die den Windstrom von den Küsten in den Süden transportieren, dann geht es erst ans Eingemachte. Niemand will die Riesen-Trassen haben.

Gleiches gilt für die Windräder, die nicht nur an der Nordsee wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Ausbau-Pläne in Berlin oder Hannover zu schmieden, das ist vergleichsweise einfach. Vor Ort aber ist der Widerstand zuweilen groß. Zwischen Harz und Heide feilt der zuständige Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) bereits seit sechs Jahren am Ausbau der Windkraft. Es gab mehr als 3800 Stellungnahmen mit 20 000 Einzelbelangen. Noch immer ist nicht genau geklärt, wo Hunderte von neuen Windrädern stehen werden.

Für die Gegner ist jedes Jahr ohne neue Windparks ein gewonnenes Jahr. Aber wie gesagt: Das Thema ist grundsätzlich geklärt. Die bis zu 200 Meter hohen Windmühlen werden in der Region aufgestellt. Die Windkraft-Firmen jedoch brauchen Planungssicherheit. Auch sie gilt es mit einzubeziehen. Diese Industrie ist mit ihren 150 000 Mitarbeitern in Deutschland eine Macht geworden. Der Bundesverband Windenergie hat nun den Druck auf den RGB erhöht. Der täte gut daran, nicht noch mehr Zeit ins Land gehen zu lassen.