„Nach Jahren des Wachstums folgt eine Entschleunigung – die war nach dem langen Aufschwung absehbar.“

VW hat seine Wachstumsziele korrigiert. Nein, der Autobauer rutscht nicht in die roten Zahlen, aber er wächst langsamer und verdient damit weniger als ursprünglich angenommen. Die Zahlen bleiben wohl aber satt schwarz. In Zeiten, in denen der Konzern viele Milliarden in neue Techniken investieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben, gibt es dennoch bessere Nachrichten.

Knapp 60 Milliarden Euro will Volkswagen allein in den Ausbau der Elektro-Mobilität, die Erweiterung des Angebots an Hybrid-Modellen und in die Digitalisierung stecken.Angesichts dieser Beträge wird rasch deutlich, dass jeder nicht verdiente Euro schmerzt. Auf der anderen Seite ist das Unternehmen in der Lage, seine Investitionen in die Digitalisierung von 7,7 Milliarden Euro auf 14,4 Milliarden Euro zu verdoppeln . Das zeugt von Potenz.

Die eingetrübten Wachstumsaussichten werden dazu führen, dass die Kostendisziplin innerhalb des Unternehmens an Bedeutung gewinnt. Gut möglich, dass es in diesem Zusammenhang zu Reibereien mit dem Betriebsrat kommt, etwa wenn von möglichen Sparplänen Arbeitsplätze betroffen sind.

Von einer existenziellen Krise ist das Unternehmen trotz der sich abkühlenden Konjunktur und trotz der Veränderungen, die die Digitalisierung und der Umstieg auf die Elektro-Mobilität mit sich bringen, aber weit entfernt. Nach Jahren des Wachstums folgt nun eine Entschleunigung – und die war nach der ungewöhnlich langen Aufschwungphase absehbar.