Helmstedt. Zunächst sollen um die 40 Anwohner am Höltgeberg in Barmke profitieren. Was geplant ist – und wie Bürgerinnen und Bürger helfen können.

Die Stadt Helmstedt bietet ihren Bürgerinnen und Bürgern eine neue Heiz-Alternative: Wie die Stadt mitteilt, soll im Ort Barmke ein neues Holzheizkraftwerk entstehen. An die Biomasse-Nahversorgung des Kraftwerkes sollen die anliegenden, rund 40 Neubauten am Höltgeberg angeschlossen werden.

Über das Holzheizkraftwerk wird das Gebiet mit Wärme versorgt; der Strom soll in einem weiteren, geplanten Blockheizkraftwerk entstehen. „Die Wärme wird, reguliert über mehrere Pufferspeicher, als Warmwasser in einem Nahwärmenetz zu den Gebäuden verteilt und über die in jedem Gebäude installierte Wärmeübergabestation zur individuellen Wärmeverteilung im Gebäude an die Eigentümer übergeben“, teilt Bürgermeister Wittich Schobert in einer Pressemitteilung mit.

Stadt will Nachfrage bei den Anwohnern erfragen

Mit dem Bau und Betrieb des neuen Wärmenetzes wird laut Stadt die Abwasserentsorgung Helmstedt (AEH) betraut. Das geplante Heizkraftwerk soll demnach so dimensioniert werden, dass eine Wärmeversorgung auch für einen Teil der Bestandsgebäude im Ortsteil Barmke möglich ist. Hierfür sei zunächst ein Suchraum festgelegt worden, für den eine zusätzliches Wärmeverteilnetz wirtschaftlich ausgelegt werden könnte, wenn entsprechende Nachfrage seitens der Immobilienbesitzer besteht.

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Eine erste Infoveranstaltung fand dazu am 19. April statt, die laut Stadt mit rund 50 interessierten Anwohnern bereits eine sehr gute Resonanz fand. Die Einladung erfolgte demnach durch die AEH. Betriebsleiter Bernd Geisler erläuterte dabei den Planungsentwurf für das Neubaugebiet Höltgeberg. Martin Kopp, der als Geschäftsführer der Firma Lange & Typky bereits in vielen Projekten der Nahwärmeversorgung Erfahrungen gesammelt hat, referierte danach ausführlich zu dem geplanten Nahwärmeprojekt.

Stadt: Aktuell sind Hauseigentümer verunsichert

Anhand vieler Fragen aus dem Zuhörerkreis wurde laut Pressemitteilung die Verunsicherung deutlich, die bei Immobilienbesitzern derzeit besteht. Ersichtlich war aber auch das grundsätzliche Interesse an einer nachhaltigen Energieversorgung durch das vorgestellte Nahwärmeprojekt, wenn es denn preislich konkurrenzfähig ist, schreibt Schobert.

Auch hierauf sei mit einer Vergleichsrechnung ausführlich eingegangen worden, wobei für die Nahwärmeversorgung deutlich aufgezeigt worden sei, dass die Preisbildung einerseits von den Fördermöglichkeiten abhängig ist, andererseits aber insbesondere auch von dem Anschlussgrad der Immobilen an das Nahwärmenetz.

Stadt erhebt Daten zum Energiebedarf mit Fragebögen

Nach der Infoveranstaltung wurden laut Stadt Fragebögen ausgeteilt, mit denen im Vorfeld der weiteren Planungen zur Auslegung des Heizkraftwerkes bei Immobilienbesitzern in der näheren Umgebung der Anlage das Interesse an einer Nahwärmeversorgung ermittelt werden soll. Hierfür werden u. a. Angaben zur aktuellen Heiztechnik, zum durchschnittlichen Heizenergiebedarf und zur beheizten Gebäudefläche abgefragt.

Die ausgefüllten Fragebögen sollen zur Fortführung der Planungen bis spätestens zum 15. Juni an die AEH gesandt werden, so der Bürgermeister. Aufgrund der bestehenden Nachfrage auch im weiteren Umfeld der Anlage solle die Abfrage zur Interessenbekundung weiter ausgedehnt werden, ohne das aktuell konkrete Aussagen zum Zeitpunkt und zur örtlichen Lage einer weiteren Nahwärmeversorgung getroffen werden können, wie der Erste Stadtrat Henning Konrad Otto auf der Veranstaltung ausführte.

Der Fragebogen wird auch auf der Homepage der Stadt Helmstedt im Serviceportal direkt ausfüllbar eingestellt. Hier kann auch die Kostenvergleichsberechnung eingesehen werden.

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