Helmstedt. Die Umfrage ist beendet. Der oder die „Helmstedter des Jahres“ steht oder stehen fest. So geht es jetzt weiter.

Die Helmstedter Nachrichten zeichnen gemeinsam mit ihren Leserinnen und Lesern wieder Menschen aus, die sich im oder aus dem Kreis Helmstedt heraus durch ihr ehrenamtliches Engagement beziehungsweise eine andere hervorstehende Tat besonders verdient gemacht haben. Unsere Redaktionsjury hat die fünf Nominierten aus den Vorschlägen ausgewählt, die Sie, liebe Leserinnen und Leser, eingereicht haben. Nun ist die Umfrage beendet.

Wen Sie zum Sieger oder zur Siegerin gewählt haben und wer der noch amtierenden Helmstedterin des Jahres, Intensiv-Krankenschwester Kerstin Mücke, folgen wird, wird dann bei einer Festveranstaltung am Abend des 12. Dezember verkündet, die auf der Burg Warberg stattfindet. Bis dahin dürfen alle gespannt auf das Ergebnis warten.

Hier finden Sie alle Kandidatinnen und Kandidaten im Überblick:

Kandidatin 1: Rebecca Börner-Pach aus Büddenstedt

Rebecca Börner-Pach aus Büddenstedt gehört zu den Mitbegründerinnen des Helmfests.
Rebecca Börner-Pach aus Büddenstedt gehört zu den Mitbegründerinnen des Helmfests. © Markus Brich

Rebecca Börner-Pach gehört zu den Mitbegründerinnen des Helmfests. Das Metalfestival ist schon in seiner zweiten Auflage zu einem Publikumsmagneten auch über die Kreisgrenzen hinaus geworden. Der Helmfest-Verein gründete sich 2019 nach einer Partynacht in einem Schrebergarten – und bereichert seitdem die regionale Musikszene nicht nur mit dem mehrtägigen Helmfest-Open-Air auf einem Acker bei Büddenstedt, sondern auch mit vielen kleineren Konzertveranstaltungen wie der Klappstuhl-Metal-Night im Waldbad Birkerteich oder dem „Helmoween“. „Früher war Helmstedt ja mal eine ziemlich große Kneipenstadt. Leider ist vieles eingeschlafen, es gibt hier kaum noch was. Das wollen wir zurückbringen“, ist neben der Liebe zum Metal-Sound der Antrieb der gelernten Einzelhandelskauffrau.

Kandidat 2: Marko Dehning aus Königslutter

Fluthelfer Marko Dehning aus Königslutter ist ein Kandidat bei der Wahl zum Helmstedter des Jahres 2022. 
Fluthelfer Marko Dehning aus Königslutter ist ein Kandidat bei der Wahl zum Helmstedter des Jahres 2022.  © Dirk Fochler

Dehning war als THW-Helfer im Hochwasser-Einsatz im Ahrtal. Die Situation dort hat ihn nicht losgelassen, so dass er auch danach noch mehrfach privat runtergefahren ist, um mit Sach- und Geldspenden zu helfen, die er zuvor eingesammelt und mit Familie und Helfern in seiner Garage verpackt hat. Seit 30 Jahren ist Marko Dehning beim Technischen Hilfswerk (THW) als freiwilliger Helfer. So war er beispielsweise beim ICE-Unglück im Jahr 1998 bei Eschede oder bei Elbe-Hochwassern als Teil einer mobilen Versorgungseinheit dabei. Auch bei der Jahrhundert-Katas­trophe im Ahrtal zögerte der THW-Helfer keine Minute. „Ich konnte nicht anders. Mein Inneres hat mir gesagt, dass ich helfen muss. Und es hat mich dann unfassbar beglückt, aber auch an die Grenze des emotional Ertragbaren gebracht. Immer noch spüre ich die mir entgegengebrachte Herzlichkeit. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen“, beschreibt Marko Dehning.

Kandidaten 3: Tom Leon Meyer und Jonas Murche aus Königslutter

Tom-Leon Meyer und Jonas Murche bringen Kindern das Schwimmen bei und engagieren sich im Förderverein Lutterwelle Königslutter.
Tom-Leon Meyer und Jonas Murche bringen Kindern das Schwimmen bei und engagieren sich im Förderverein Lutterwelle Königslutter. © Erik Beyen

Die beiden Jugendlichen Tom Leon Meyer und Jonas Murche engagieren sich beim Förderverein Lutterwelle Königslutter. Die jungen ehrenamtlichen Rettungsschwimmer haben 2022 vielen Kindern das Schwimmen beigebracht. Sie sorgen selbst für alle notwendigen Qualifikationen und stellen ihr Können und Wissen auch gerne dem Kreissportbund zur Verfügung, wenn jemand gebraucht wird. Den beiden jungen Männern steht die Welt offen: Abitur mit prima Noten, Jonas wird Tischler bei der Stadt Braunschweig, Tom-Leon Industriemechaniker, aber: „Ich bin hier ziemlich gut geerdet“, sagt Jonas, und Tom-Leon ergänzt: „Wir sind ja seit Urzeiten in der Schwimmabteilung der TSG aktiv und immer hier.“ „Hier“, das beschreibt bei den beiden die Heimat, jenen Ort, dem sie nun etwas zurückgeben wollen. „Ich möchte, dass die nächsten Generationen auch die Chancen bekommen, die wir bekommen haben“, sagt Tom-Leon.

Kandidatin 4: Sinja Rüger aus Helmstedt

Ukraine-Helferin Sinja Rüger aus Helmstedt ist nominiert für den Helmstedter des Jahres 2022.
Ukraine-Helferin Sinja Rüger aus Helmstedt ist nominiert für den Helmstedter des Jahres 2022. © Erik Beyen

Sie ist von Beginn an engagiert in der Ukraine-Flüchtlingshilfe. In ihrer Freizeit kümmert sich Sinja Rüger darum, Wohnungen für Geflüchtete zu finden, sie mit ihnen einzurichten, Kleiderspenden zu sortieren und Spenden sogar bei sich zu Hause zwischenzulagern. „Eigentlich wollte ich nur Kleidung in der Politischen Bildungsstätte Helmstedt (PBH) abgeben“, erzählte Rüger unserem Reporter. Entstanden ist daraus ein umfassendes Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine. Auf dieses Engagement ist auch der Landkreis Helmstedt aufmerksam geworden und hat Sinja Rüger in den Krisenstab Ukraine berufen. Dort ist sie das Bindeglied zwischen Ehrenamt und Hauptamtlichen, für sie ein Glücksfall. „Das hilft mir sehr“, sagt sie. Aktuell plant Rüger eine Weihnachtsfeier samt Weihnachtsmann für die Geflüchteten.

Kandidat 5: Wolfgang Schmidt aus Helmstedt

Wolfgang Schmidt (67) aus Helmstedt ist Vorsitzender des Seniorenbeirats Helmstedt sowie des Arbeitskreises „Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“.
Wolfgang Schmidt (67) aus Helmstedt ist Vorsitzender des Seniorenbeirats Helmstedt sowie des Arbeitskreises „Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“. © Markus Brich

Wolfgang Schmidt ist Vorsitzender des Arbeitskreises „Senioren als Vorbild im Straßenverkehr“ sowie des Seniorenbeirats Helmstedt. Als solcher engagiert er sich für die damit einhergehenden Themen und scheut sich nicht, Probleme anzusprechen, um Verbesserungen zu erreichen. Senior – „In Helmstedt ist man das offiziell ab 60“, sagt Schmidt. Das treffe bald auf rund ein Drittel aller Stadtbewohner zu. „Natürlich kommen viele auch ohne unsere Hilfe klar. Aber das muss nicht zwingend so bleiben. Wer sich heute noch fit fühlt, der weiß nicht, ob es in einigen Jahren vielleicht ganz anders aussieht.“ Die Lebensqualität älterer Bürger in allen Bereichen zu verbessern, so definiert Schmidt den Auftrag, dem er sich mit seinen Mitstreitern im Beirat und im Arbeitskreis widmet.

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