Königslutter. Tom-Leon Meyer und Jonas Murche bringen Kindern Schwimmen bei und engagieren sich für den Erhalt der Lutterwelle in Königslutter.

Mit fünf Jahren lernten Tom-Leon Meyer und Jonas Murche Schwimmen. Heute, 15 Jahre später, bringen sie selber Kindern das Schwimmen bei, und nicht nur das. Die beiden 20 Jahre alten Männer engagieren sich im Förderverein Lutterwelle Königslutter, ein Verein, der sich den Erhalt und die Weiterentwicklung des Schwimmbades in der Domstadt auf die Fahne geschrieben hat. Reingewachsen seien sie da, erzählen die beiden bei einem Lokaltermin. Aber auch für das „Reinwachsen“ muss man offen sein.

Um 17 Uhr soll der Termin mit den beiden in der Eingangshalle des Schwimmbades stattfinden. Es ist kurz nach 17 Uhr, da schaut Jonas Murche nach dem Rechten. Der Reporter ist noch nicht da, könnte Probleme haben. Jonas hilft, wo er kann, irgendwie schon immer, in der Jugendfeuerwehr Königslutter, seit dem 16. Lebensjahr auch in der Einsatzabteilung.

Beide stehen sie in den Sommermonaten an den Beckenrändern

Und sein Freund Tom-Leon tut es ihm ähnlich. Beide stehen sie in den Sommermonaten an den Beckenrändern im Freibad der Lutterwelle. Sie sind Saisonkräfte für die Sicherheit der Badegäste. Aber das ist lange nicht alles.

Ihre Leidenschaft ist wohl das bindende Element. Beide gehören der TSG Königslutter an. Als Teil dieses Vereins haben sie in der Lutterwelle einst das nasse Element lieben und beherrschen gelernt, erst Seepferdchen, dann Bronze, das war mal der Freischwimmer, und immer so weiter. Heute haben sie den Rettungsschwimmer in Silber und sind Trainerassistenten. Ihr nächstes Ziel: Trainer C mit anschließender Spezifikation Schwimmen.

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Den beiden jungen Männern steht die Welt offen: Abitur mit prima Noten, Jonas wird Tischler bei der Stadt Braunschweig, Tom-Leon Industriemechaniker, aber: „Ich bin hier ziemlich gut geerdet“, sagt Jonas, und Tom-Leon ergänzt: „Wir sind ja seit Urzeiten in der Schwimmabteilung der TSG aktiv und immer hier.“ „Hier“, das beschreibt bei den beiden die Heimat, jenen Ort, dem sie nun etwas zurückgeben wollen. „Ich möchte, dass die nächsten Generationen auch die Chancen bekommen, die wir bekommen haben“, sagt Tom-Leon. Die Konsequenz aus diesen Worten kostet die beiden richtig Zeit, die sie aber gern geben.

Über 80 Mädchen und Jungen haben sie Schwimmen beigebracht

Konkret: Im Förderverein sind Tom-Leon Meyer und Jonas Murche Beisitzer. Für beide ist der Erhalt der Lutterwelle wichtig, und damit das passiert, muss in der Lutterwelle was passieren – über Schwimmkurse für Kinder. Über 80 Mädchen und Jungen zwischen vier und acht Jahren haben sie das Schwimmen schon beigebracht. Noch in diesem Jahr beginnt der nächste Bronzekurs in der Lutterwelle.

Die beiden sind, wie sie betonen, hineingewachsen, weil sie immer schon Teil dessen gewesen seien, was sie nun erhalten und fördern wollen.

Spiel- und Krabbelgruppen konnten etwa zwei Jahre nicht stattfinden

Beim dem Thema Schwimmkurs kommt Corona ins Spiel. Man merke, dass Spiel- und Krabbelgruppen etwa zwei Jahre nicht haben stattfinden können, meint Tom-Leon. Darum haben sie in diesem Jahr auch den Turbo eingelegt und Intensivkurse angeboten. Zwei Wochen Schwimmunterricht für kleine Mäuse.

Wenn Jonas davon erzählt, leuchten seine Augen: „Es ist schön zu sehen, wenn die Kinder danach schwimmen können.“ Abgesehen davon sei das auch wichtig. „Die tödlichen Badeunfälle nehmen zu“, wird der junge Trainerassistent ernst. Das müsse nicht sein.

Auch junges Ehrenamt kann etwas erreichen

An dieser Stelle greift das Ehrenamt als Schwimmausbilder für Kinder in das Ehrenamt im Rahmen des Fördervereins. Das Bad erhalten und entwickeln – für Jonas und Tom-Leon geht das mit Belebung einher: „Die Veranstaltungen müssen zurückkehren“, sagen sie. Und auch junges Ehrenamt kann aus ihrer Sicht was erreichen.

Die beiden haben das schon und wollen weitermachen, denn: „Mir wurde auch das Schwimmen beigebracht. Junges Alter ist kein Grund, kein Ehrenamt auszuüben“, so Tom-Leon.