Thale. Tausende Menschen haben in Schierke, Thale, Braunlage, Hahnenklee und anderswo die Walpurgisnacht begangen. Eine Bilanz – samt Bildern.

Die Parkplätze waren voll, der Andrang groß: Tausende Menschen haben im Harz die Walpurgisnacht gefeiert. Viele kamen am Sonntagabend als Hexen und Teufel verkleidet. In mehreren Städten feierten und tanzten die Besucher bis tief in die Nacht hinein vor Bühnen bei Live-Musik.

Nach Schierke kamen rund 8000 Menschen, nach Thale in der Spitze etwa 15.000, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. In Braunlage und auf dem Goslarer Marktplatz sprach die Goslarer Polizei von zirka 6000 Gästen – in Hahnenklee trafen etwa 8000 Personen ein, die Ortseinfahrt musste bereits zur Mittagszeit wegen der ausgelasteten Parkmöglichkeiten gesperrt werden. Sie alle versammelten sich unter sternenklarem Himmel. Auf dem Brocken, dem höchsten Harz-Berg, waren ebenfalls schaurige Gestalten zu finden, viele von ihnen bereiten ihre Kostüme wochenlang vor.

„Die Menschen sind gut drauf, die Stimmung ist sehr gut“, sagte Thales Bürgermeister Maik Zedschack (CDU). Selbst aus Bielefeld und Hamburg seien Besucher angereist. Gefeiert wurde diesmal nicht auf dem Hexentanzplatz, der wegen Sanierungsarbeiten gesperrt sei und im nächsten Jahr wieder als Veranstaltungsort zur Verfügung stehe, sagte Zedschack. Dafür sei diesmal der Walpurgismarkt vergrößert worden.

Einziger Ärger bei Walpurgis-Wanderung von Hahnenklee nach Clausthal

Insgesamt sei sowohl der Sonntag als auch die Nacht zu Montag friedlich verlaufen, bilanzierte ein Polizeisprecher. Hier und da habe es vereinzelt kleinere Einsätze gegeben, wie beim Parken beschädigte Autos.

Bei den traditionellen Umzügen in Altenau, Braunlage, Hahnenklee, Hohegeiß und St. Andreasberg blieb laut Goslars Polizei auch alles ruhig. Lediglich die Wanderung von Hahnenklee nach Clausthal – etwa 600 überwiegend jüngere Personen nahmen daran teil – sorgte für ein Polizei-Eingreifen: „Mit zunehmender Dunkelheit und gestiegener Alkoholisierung kam es ab zirka 23 Uhr zu Störungen aus einer Gruppe von etwa 70 Personen.“

Die Gruppe reagierte „anfänglich provokant und verbal aggressiv“ auf die Anweisungen der Polizei. Zudem verschoben sie Verkehrssicherungseinrichtungen auf der Bundesstraße 241. Erst nach dem Eintreffen weiterer Kräfte, einer Gefährderansprache und Platzverweisen entfernte sich die Gruppe in Richtung Clausthal-Zellerfeld.

Darum geht es bei der Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht soll nach der heiligen Walburga benannt sein. Die 710 in England geborene Benediktinerin soll unter anderem Kranke geheilt haben und an einem 1. Mai heiliggesprochen worden sein.

Den literarischen Grundstein für die wilden Feste hat Johann Wolfgang von Goethe gelegt – nach einer Brockenbesteigung im Jahr 1777 hielt er im „Faust“ das teuflische Treiben fest.

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Nach altem Volksglauben treffen sich in der Nacht zum 1. Mai Hexen auf dem Brocken, auch Blocksberg genannt, um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Zudem wird mit viel Geschrei der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Die Walpurgisnacht ist eine der größten Touristen-Attraktionen des Harzes.

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