Gifhorn. Wirtin Tanja Weber serviert Frühstück, Leckereien zum Mittag, Kaffee und Kuchen. Und abends den Sundowner zum Sonnenuntergang über Gifhorn.

Seit Donnerstag, 10 Uhr, bewahrheiten sich zwei altbekannte Lebensweisheiten in Gifhorns Mühlenquartier. Das Auge isst mit. Und Liebe geht durch den Magen.

Ganz offiziell eröffnet Tanja Weber nach sechsmonatiger Vorbereitungs- und Einrichtungszeit das Café Weitblick im Panoramaturm. Zwei Theken, 80 bequeme Einzelstühle, ein großes Thema: Dieser Blick. Morgens beim Frühstück der Sonnenaufgang über dem Schloss. Beim Mittagsimbiss die perfekt in Szene gesetzte Altstadt. Das gemütliche Glas Wein nach Feierabend beim Abendrot über dem, natürlich: Weinberg. Das Auge isst mit.

Küche mit den neuesten Geräten: Backen, garen, zaubern

Die Panoramafront in einer Höhe von 20 Metern eröffnet neue Perspektiven auf die Stadt. Dass in dem Neubauprojekt Mühlenquartier auch die Plätze in luftiger Höhe bequem barrierefrei erreichbar sind: Ehrensache und Pflichtübung zugleich.

Architekt Holger Hörmann hat sich viele Gedanken gemacht, um die 117 Quadratmeter ganz oben im sechsten Stock und die 85 Quadratmeter in der fünften Etage großzügig zu gestalten. Und die Küche eine weitere Ebene darunter ist klein, aber zweckmäßig und piekfein mit den modernsten Profigeräten ausgerüstet. „Hier die Öfen“, schwärmt Tanja Weber: „Sie können backen, garen, einfach alles.“ Eigentlich können sie zaubern.

Zusammen mit der ausgebildeten Bäckerin und Konditorin, die lange bei einem renommierten Dorfbäcker am Ofen stand. Ihre Paradetorten: Schwarzwälder Kirsch und Brandteigtorte. Doch auch Brot und Brötchen für das Frühstücksbuffet backt sie eigenhändig. Zudem bietet die Karte kleine Leckereien wie Flammkuchen oder Quiches.

Auswahlkriterium: Was wir selbst gern mögen

Für größere Menüs und warme Buffets arbeitet Weber mit dem Gamsener Caterer David zusammen. Überhaupt setzt sie durchgängig auf hochwertige Lebensmittel regionaler Lieferanten. „Hier gibt es, was wir selbst gerne mögen“, fasst Weber zusammen und schnuppert an der Dose mit dem duftenden Kräutertee.

Ehrensache, dass die bis zuletzt zahlreichen Handwerker ihre Pausen in den Gasträumen verbringen, verpflegt von Tanja Weber persönlich. Das ist ihr Verständnis von familiär. Und, dass die ganze Familie sie unterstützt. Tochter Anette war es, die als angehende Architektin und Bauingenieurin an dem Projekt Mühlenquartier beteiligt war und ihre Mutter überzeugte, sich auf die im wahrsten Sinne des Wortes hochfliegenden Pläne einzulassen. Aktuell ist sie die rechte Hand der Chefin. Ehemann Sergej unterstützt, wo Not am Mann ist. Sohn Eduard kümmert sich um die Elektronik.

Doch die Weitblick-Familie ist größer. Acht Gastro-Mitarbeiter gehören zu Tanja Webers Team. Sie sollen bei allem großen Panorama den Blick fürs Detail bewahren. Weber: „Wir wollen wie eine Familie zusammen lachen und zusammen weinen. Das habe ich bei den Bewerbungsgesprächen gesagt.“

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Eine schöne Karte mit gepflegten Getränken von Veltins Bier bis Champagner, nette Bedienung, große Panoramen – fehlt als I-Tüpfelchen noch der Einrichtungsstil. Nun, er stiehlt dem Ausblick nicht die Schau. Wirtin und Verpächter haben sich mit dem Architekten Holger Hörmann zusammengetan, um seine stimmige Handschrift bei der geschmackvollen, aber zurückhaltenden Einrichtung fortzuschreiben.

Warmes Holz, schmeichelndes Grau und das patinaartige matte Grün der Fassaden harmonieren im weichen Licht. Jede Ebene hat eine Bar als Kommunikationszentrum. „Alle Räume sind klimatisiert“, verrät Anja Weber.

Oben Hochzeit, darunter Barbetrieb

Dass sich das Café über zwei Ebenen erstreckt, bringt für das Team weitere Wege mit sich. Für die Gäste hat es Vorteile. Geschlossene Gesellschaften haben einfach ihre eigene Etage. Erste Buchungen hat Tanja Weber schon im Reservierungsbuch notiert, etwa für Trauungen nebenan in der Hochzeitsmühle Lady Devorgilla.

Für spontane Gäste ist von Donnerstag an (Eröffnung 10 Uhr) täglich außer mittwochs durchgehend von 8 bis 22 Uhr geöffnet. Für alle, die mit eigenen Augen genießen wollen und einen feinen Geschmack haben für liebevoll angerichtete Leckereien.

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