Braunschweig. Radfahrer wollen auf dem Rüninger Weg nicht länger parkende Autos umkurven. Wie kann es dort schnell eine Lösung geben?

Wie macht man das Radfahren in Braunschweig sicher? Handlungsbedarf herrscht in Stöckheim. Wobei sich andeutet: Eine Lösung, mit der dort alle restlos zufrieden sind, wird es schnell wohl nicht geben. Es läuft auf ein Provisorium hinaus.

Frauke Rösick gehörte zu denen, die die Debatte um den Rüninger Weg ins Rollen brachten. Wobei die Wolfenbüttelerin sagt: Ihr Problem sei auch das Problem der Stöckheimer Radfahrer. Auch die ständen vor der Frage: Fährt man Richtung Braunschweigs Innenstadt auf dem Radweg entlang der Leipziger Straße? Oder fährt man die schöne Strecke durchs Grüne – am Südsee vorbei und durch den Bürgerpark? Doch wer den Weg durchs Grüne wählt, muss den Rüninger Weg fahren – und der sei für Radfahrer unsicher.

Diese Frage wurde im Mobilitätsausschuss seitens der Polizei von Uwe Mickler geklärt: Nein, der Rüninger Weg ist kein Unfallschwerpunkt. Doch der Meinung, auf dem Rüninger Weg herrsche Optimierungsbedarf, der schloss sich auch Braunschweigs Tiefbau-Verwaltung an. Die Debatte hatte zwischenzeitlich den Bezirksrat erreicht. Der Rüninger Weg war außerdem bereits Halt auf einer Radtour von Fahrradverbänden, Politik und Verwaltung.

Wo ist Platz für 26 Anwohner-Autos?

Ergebnis: Der Rüninger Weg ist ein richtig dickes Brett, das es zu bohren gilt, will man eine Lösung finden, die nur Zufriedene kennt. Denn es geht um Raserei und Tempo-Limit, Parken vor der Haustür, Veloroute, Radschnellweg, Hochwasserschutz, viel Geld und die Frage – wie kann man schnell für Verbesserungen sorgen?

Der ursprüngliche Vorschlag war: Sicheres Radfahren auf der Straße und kein Parken mehr auf dem Rüninger Weg. Statt Parkflächen ein Schutzstreifen für Radfahrer. Sie müssten dann nicht länger parkende Autos umkurven. Nachteil: Freie Fahrt für Radfahrer heißt auch, freie Fahrt für Autofahrer. Parkende Autos verhindern Raserei. Darum wird dort auch geblitzt. Im Mobilitätsausschuss wurde Tempo 30 ins Spiel gebracht.

Der Gegenvorschlag der Verwaltung: kein Schutzstreifen. Stattdessen „Radfahrer auf der Straße“-Schilder und das Parken wird eingeschränkt. Keine freie Parkplatz-Auswahl mehr. Wie Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer erläuterte, seien Mitarbeiter morgens und abends auf dem Rüninger Weg unterwegs gewesen. Die parkenden Autos wurden gezählt und so der Parkplatz-Bedarf ermittelt. Für 26 Autos sollen neun Parkzonen eingerichtet werden. Der Abstand zwischen den Parkzonen soll mindestens 27 Meter betragen. Das Umkurven parkender Autos soll für Radfahrer jedoch bleiben.

Daran gibt es mittlerweile Kritik vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Nicht weitreichend genug, meint Braunschweigs VCD-Vorsitzender Hans-Jürgen Voss. Er verweist auf das Beispiel Bültenweg. Dort entfallen 34 Parkplätze, damit ein Radweg gebaut werden kann. Protest blieb aus, denn die Tiefbau-Verwaltung wies nach: In einem Umkreis von 300 Metern stehen 140 freie Parkplätze zur Verfügung. Voss meint: „Zu einer Analyse gehört: Wäre es vertretbar, wenn die 26 Autos vom Rüninger Weg an anderer Stelle parken?“

Radweg auf einem Hochwasser-Damm?

Der Bezirksrat mochte keine Stellung beziehen. Stattdessen: „umfassende Bürgerbeteiligung“. Was wiederum die Tiefbau-Verwaltung nicht will. Stadtbaurat Leuer stellte infrage, ob der Vorschlag, neun Parkzonen für 26 Autos anzulegen, tatsächlich eine „umfassende Bürgerbeteiligung“ rechtfertige? Befürchtet wird ein Präzedenzfall, der in der Folge die Arbeitsfähigkeit der Tiefbau-Verwaltung berührt.

Leuer rief in Erinnerung: Der Rüninger Weg liege in einem Suchkorridor für eine Veloroute und einen Radschnellweg Richtung Wolfenbüttel. Angedacht ist außerdem: Entlang des Rüninger Wegs entsteht ein Hochwasserschutzdamm. Auf dem Damm könnten Radfahrer fahren. Mögliche Lösungen, die in der Zukunft liegen. Jetzt müsse es schnell Verbesserungen geben.

Einstimmig beschloss der Ausschuss einen CDU-Antrag: Die Bürgerbeteiligung findet in Form einer „Informationsveranstaltung als Ortstermin“ statt. Wann, steht noch nicht fest. Die Ergebnisse werden erneut beraten.

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