Braunschweig. Anwohner fanden am Wochenende in einer Kiste menschliche Überreste. Die Polizei lässt den Fund rechtsmedizinisch analysieren.

Nach dem Fund eines Schädels auf einem Privatgrundstück im Braunschweiger Stadtteil Rüningen lässt die Kriminalpolizei Alter und Art des Knochens rechtsmedizinisch untersuchen. Laut Polizeisprecherin Carolin Scherf handelt es sich dem ersten Anschein nach um einen menschlichen Schädel. Anwohner entdeckten ihn am Wochenende in einer Plastikbox auf dem Hinterhof des Grundstücks.

Bislang keine Verbindung zu aktuellem Vermisstenfall

Die Kiste, so Scherf, habe offensichtlich mehrere Monate dort gestanden. Beim Öffnen hätten Anwohner den Schädel inmitten verschiedener anderer Gegenstände entdeckt und die Polizei verständigt. Im Landeskriminalamt werde unter anderem geprüft, ob es Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gibt. Eine Verbindung zu einem aktuellen Vermisstenfall sieht die Polizei bisher nicht.

Zwei Knochenfunde auch im vergangenen Jahr

Die Entdeckung menschlicher Knochen hatte die Polizei auch im vergangenen Jahr beschäftigt. Im April 2022 waren kurz hintereinander an zwei Stellen in Braunschweig Knochenteile gefunden worden: Am Rand der Lindenbergsiedlung – neben dem Ringgleis in der Nähe des Busdepots der BSVG – sahen Spaziergänger auf einem frisch abgeholzten Gelände Teile eines Skeletts, darunter auch Schädelfragmente.

Polizei prüft, ob es Hinweise auf Gewaltverbrechen gibt

Wie sich herausstellte, handelte es sich um die menschlichen Überreste einer Braunschweigerin, die seit Juli 2016 als vermisst galt. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 50 Jahre alt. Eine Gewalttat schlossen die Ermittler nach einer rechtsmedizinischen Untersuchung als Todesursache aus.

Ebenfalls im April 2022 stießen spielende Kinder am Lärmschutzwall zwischen dem Kleingartenverein Heidberg und der Autobahn 36 auf einen weiteren menschlichen Schädel. Auch dieser Fund stand in keinem Zusammenhang mit einem der bekannten ungeklärten Mordfälle: Der – höchstwahrscheinlich männliche – Tote muss seit mindestens 100 Jahren am Ort gelegen haben. Am Schädel waren laut Staatsanwaltschaft keine Verletzungen feststellbar.

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