Braunschweig. Rund 50 „Alltagsmenschen“ von Christel und Laura Lechner sollen bald wieder in der Stadt zu finden sein. Die vorläufigen Standorte stehen schon fest.

Im Jahr 2017 waren sie zuletzt in Braunschweig, nun kommen sie bald wieder: die „Alltagsmenschen“ von Christel und Laura Lechner. Man könnte fast sagen: alte Bekannte, schon lange vermisst. Vom 10. Juli bis in den Oktober hinein sollen rund 50 lebensgroße Betonskulpturen an etwa 15 Standorten in der Stadt zu finden sein.

Die Ausstellung wird wieder vom Verein „Happy Rizzi House“ ausgerichtet. Galerist Olaf Jaeschke ist erneut als Kurator im Einsatz und hat viele Sponsoren angesprochen. Simona Tingvall, Vorsitzende des Happy-Rizzi-House-Vereins, betont: „Ohne die großartige finanzielle Unterstützung vieler treuer Sponsoren wäre das Ganze gar nicht möglich.“

Wo auch immer die Lechner-Figuren in Europa auftauchen – sie sind stets eine Attraktion, ein beliebtes Fotomotiv, immer auch Grund für ein Lächeln und willkommenes „Hindernis“. Mal halten sie ein Schwätzchen oder sitzen gemütlich mitten in der Fußgängerzone, mal trifft man sie leicht bekleidet im Park oder auch in der Einkaufspassage am gedeckten Tisch.

Auf dem Braunschweiger Schlossplatz soll eine große Tafel aufgebaut werden

Die Entscheidung, die Figuren noch in diesem Jahr wieder nach Braunschweig zu holen, ist recht kurzfristig gefallen. Ursprünglich sei es für 2024 geplant gewesen, sagt Olaf Jaeschke. Aber dann soll auch wieder der Lichtparcours stattfinden – ebenfalls ein Highlight. Beide Aktionen gleichzeitig durchzuführen, wäre zu viel auf einmal gewesen. Da die Lechner-Figuren aber immer schon lange im Voraus fest verplant seien, habe man mit viel Glück nur noch dieses kurzfristige Zeitfenster bekommen können.

Simona Tingvall und Olaf Jaeschke betonen, dass wieder viel Interaktion möglich sein soll. „Auf dem Schlossplatz wird zum Beispiel eine wunderschöne lange Tafel aufgebaut, die zum Hinsetzen einladen soll. Die Menschen können sich auch einen Stuhl mitbringen“, sagt Tingvall. Wer Lust habe, könne dann mit den „Alltagsmenschen“ einfach etwas essen und trinken.

Eine interaktive Karte mit den vorläufigen Standorten zeigt außerdem, dass am Schild voraussichtlich die Figurengruppe der „Ernst des Lebens“ aufgebaut werden soll. Auf dem Kohlmarkt kann man der „Frau mit Pelz“ und dem „Mann mit Hunden“ begegnen. Auf dem Burgplatz soll der „Fernglas-Mann“ positioniert werden...

Christel Lechners Figurengruppe „Ernst des Lebens“ 2017 auf dem Altstadtmarkt.
Christel Lechners Figurengruppe „Ernst des Lebens“ 2017 auf dem Altstadtmarkt. © Florian Arnold

Christel Lechner und ihre Tochter Laura arbeiten gemeinsam an den Figuren

Seit 1996 erschafft Christel Lechner die Skulpturen, seit 2004 auch gemeinsam mit ihrer Tochter Laura Lechner. Ihre Arbeitsaufteilung beschreiben sie so: Laura Lechner konzipiere einzelne Skulpturen und Skulpturengruppen malerisch, Christel Lechner erarbeite Vorstudien und modelliere die ersten Entwürfe. Danach kümmere sich ihr kleines Team um den mehrstufigen Herstellungsprozess. Ihr Standort ist Witten in Nordrhein-Westfalen.

Über ihre Alltagsmenschen schreiben die beiden Bildhauerinnen: „Idealisierte Schönheitsbilder sind ihnen fremd. Sie tragen Badeanzug oder Shorts, Karohemd und Schirmmütze, geben sich bis oben zugeknöpft oder ganz leger. Fast stolz zeigen sie ihre Falten und Rundungen, und vor allem ruhen sie in sich selbst.“ Die „Alltagsmenschen“ seien achtsam im Augenblick: „Bei der Arbeit. Im Moment der Muße, ganz entspannt. In der zufälligen Begegnung oder mit lächelnder Zufriedenheit.“

Ganz wichtig: „Die Skulpturen sind nahbar – sie laden ein, umrundet, berührt oder einfach in Ruhe betrachtet zu werden.“

Zurzeit sind Lechner-Figuren in Wiedenbrück und Rees in Nordrhein-Westfalen zu sehen, außerdem in Wenningstedt auf Sylt und in Fulda. Die Skulpturen wiegen etwa 80 bis 150 Kilogramm. Mineralische Farben sollen ihnen eine besondere Lebendigkeit geben und sie witterungsbeständig machen.

Der Artikel wurde aktualisiert.

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