Braunschweig. Das Großkrankenhaus sagt nicht dringliche Behandlungen am Streiktag ab. Verdi plant vormittags Kundgebung vor dem Rathaus.

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst legen an diesem Mittwoch, 15. März, Beschäftigte des Städtischen Klinikums Braunschweig ihre Arbeit nieder. Für Patienten heißt das: Elektive, also nicht dringliche Behandlungen, werden am Streiktag ausgesetzt und verschoben.

Verdi: Hohe Streikbereitschaft unter Klinikum-Beschäftigten

Verdi-Gewerkschaftssekretär Bruno Gerkens geht von einer hohen Beteiligung an dem Warnstreik aus. „In den vergangenen Monaten haben sich viele Beschäftigte im Klinikum neu gewerkschaftlich organisiert, die sich dem Arbeitskampf anschließen werden.“ Der Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wertet das gegenüber unserer Zeitung auch als ein „klares Signal an Geschäftsführung und Politik, die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen systematisch zu verbessern“. Um 10 Uhr beginnt am Mittwoch eine Kundgebung vor dem Braunschweiger Rathaus.

In der aktuellen Tarifrunde fordern Verdi und der Beamtenbund dbb für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Entgelterhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das Angebot der Arbeitgeber umfasst eine Entgelterhöhung von insgesamt 5 Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro, mit einer Laufzeit von 27 Monaten.

Warnstreiks im Gesundheitswesen

Bislang gibt es im Tarifstreit keine Annäherung. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 27. bis 29. März geplant. Nicht nur am Mittwoch, auch schon an diesem Dienstag ruft Verdi Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen zum Warnstreik auf. In unserer Region ist außer Braunschweig das Klinikum Wolfsburg betroffen.

Nicht einigen konnten sich der Braunschweiger Maximalversorger und Verdi bis Montag auf eine Notdienstvereinbarung, die die Krankenversorgung trotz Streiks sicherstellen soll. Die Gewerkschaft hatte eine Vereinbarung auf Wochenend-Niveau angeboten, wie sie etwa auch mit dem Wolfsburger Klinikum geschlossen wurde.

Klinikum-Geschäftsführer Andreas Goepfert hatte dagegen eingewandt, dass dies bei einem länger andauernden Streik zulasten der Patienten gehen würde, da in diesem Fall nur noch Notfallpatienten behandelt werden könnten.

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Personalbesetzung wie am Wochenende

„Wir haben weiterhin Gesprächs- und Verhandlungsbereitschaft gegenüber Verdi signalisiert, um doch noch zu einer Notdienstvereinbarung zu kommen“, teilte Klinikum-Sprecherin Thu Trang Tran am Montag mit. „Sollte dies nicht der Fall sein, so gibt es eine Notdienstbesetzungsliste von Verdi, die verbindlich übermittelt wurde.“ Diese Liste sieht eine personelle Besetzung auf Wochenenddienst-Niveau vor.

Für alle Patientinnen und Patienten bedeute das, so Tran, „dass wie an einem Wochenende auch die Versorgung auf den Stationen und die Notfallversorgung abgesichert ist“.

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