Braunschweig. Nach dem Karstadt-Aus: CDU fordert, Ratsentscheid über Konzerthaus in Braunschweig zu vertagen. Wie geht es jetzt weiter?

Die Diskussion um den Standort für die geplante Konzerthalle, die als Haus der Musik auch Domizil der städtischen Musikschule werden soll, hat durch die angekündigte Schließung des Karstadt-Haupthauses in der Braunschweiger Innenstadt neuen Zündstoff erhalten.

Die CDU-Fraktion beantragt jetzt erneut die Vertagung der Abstimmung, die für Dienstag, 21. März, im Rat der Stadt vorgesehen ist. „Durch das jetzt verkündete Aus für Galeria Karstadt hat sich die ohnehin schon kritische Lage der Innenstadt noch weiter verschärft“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kai-Uwe Bratschke. „Unsere Forderung bleibt, die Innenstadt durch Ansiedlung neuer Anziehungspunkte zu stärken.“

CDU: Große Leerstände in der Innenstadt ergebnisoffen als Standort für das Haus der Musik prüfen

Die Stadtverwaltung müsse jetzt auch die drei großen Leerstände von Galeria Karstadt am Bohlweg, am Gewandhaus und ab Januar 2024 an der Schuhstraße als Standort für das Haus der Musik „ergebnisoffen prüfen“.

Die Beschlussvorlage der Verwaltung, die einen Standort an Viewegs Garten vorsieht, sei „nicht entscheidungsreif“, zu befürchten sei ein „folgenschwerer Schnellschuss“. Man habe in der Fraktion einen umfassenden Fragenkatalog für die Verwaltung erarbeitet, der in den nächsten Wochen und Monaten abgearbeitet werden müsse, „um Transparenz herzustellen und gegebenenfalls eine fundierte Entscheidung treffen zu können“, so Bratschke.

Prinzipiell stehe man der Idee einer Kombination von Städtischer Musikschule und neuem Konzerthaus nicht ablehnend gegenüber. Diese besitze durchaus „kulturpolitisches, städtebauliches und standortpolitisches Potenzial“. Die Frage sei, so die CDU, ob ein Neubau für Städtische Musikschule und Konzertsaal auch finanzpolitisch in die Zeit passe – oder, „ob es nicht wirtschaftlichere Lösungen geben könne, um das Projekt zu realisieren“.

Leserforum unserer Zeitung zum Thema „KONZERTHALLE!“ – alle Argumente kommen auf den Tisch

Der Ratsvorsitzende im Rat der Stadt, Frank Graffstedt (SPD), sagte unserer Zeitung auf Anfrage, die Ratssitzung am 21. März werde von den Fraktionen umfänglich vorbereitet. Gewiss würden dabei auch aktuelle Entwicklungen und Anträge, die man prüfen müsse, zur Sprache kommen. Der normale Gang sei es, dass auch über einen Antrag zur Tagesordnung abgestimmt werde, so Graffstedt.

Spannend gestaltet sich vor dem aktuellen Hintergrund auch das Leserforum unserer Zeitung am Montag, 20. März, 18.30 Uhr, im BZV-Medienhaus. Hier sollen mit Fachleuten, Verantwortlichen und Ratspolitikern noch einmal alle Argumente auf den Tisch kommen, unsere Leser erhalten Einblicke und Gelegenheit, Fragen zu adressieren.

Auf dem Podium: Braunschweigs Staatstheater-Intendantin Dagmar Schlingmann, Thomas Kipp (Betriebsdirektor der Bochumer Symphoniker im Musikforum Ruhr), die Braunschweiger Kulturdezernentin Anja Hesse, Stephan Lemke (Stadthallen-Betriebsgesellschaft), Mirko Rüsing (Arbeitsausschuss Innenstadt, AAI) sowie Vertreter der Fraktionen des Rates der Stadt. Moderation: Martin Jasper und Henning Noske.

Anmeldung und Eintrittskarten in den Service-Centern unserer Zeitung, telefonisch unter (0531)16606 und unter www.konzertkasse.de/bz

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