Braunschweig. In Braunschweigs neu gegründetem Ernährungsrat engagieren sich unter anderem Greenpeace, Slowfood, „Kernbeißer“, Klimaschützer und Wissenschaftler.

Nach dem Vorbild von Städten wie Hannover, Köln, Oldenburg und Münster hat nun auch unsere Region einen Ernährungsrat – für Braunschweig und das Braunschweiger Land. Mit 61 Gründerinnen und Gründern wurde er vor Kurzem ins Leben gerufen, wie Emilie Knapheide, Mitglied des Steuerkreises, mitteilt. Mit dabei waren ihr zufolge unter anderem Landwirte, Lebensmittelproduzenten, aktive Bürger und die Verwaltung.

Zu den Organisatoren im Vorfeld gehörten die Braunschweiger Initiativen „Transition Town“ und „Fridays for Future“ sowie die Regionale Energie- und Klimaschutzagentur (reka) und das Thünen-Institut. Neben dem ehrenamtlichen Engagement durch die Initiatorinnen und Initiatoren wurde der Ernährungsrat durch einen Minijob für drei Monate durch die Stadt mitfinanziert und unterliegt der Schirmherrschaft des Umweltdezernats. Langfristig soll eine Halbtagsstelle durch die Stadt mitfinanziert werden, allerdings stehe der Beschluss der Politik dazu noch aus, so Knapheide.

In Ernährungsräten organisieren sich Bürger, Organisationen, Institutionen und Betriebe und setzen sich für eine sozial gerechte und klimafreundliche Erzeugung, Verteilung und Zubereitung von Lebensmitteln ein – nachhaltig und regional. Es geht um eine Ernährungswende. Bei der Gründungsveranstaltung haben sich sechs Arbeitsgruppen gebildet. Interessierte sind zur Mitarbeit aufgerufen.

Thünen-Institut und Greenpeace engagieren sich im Braunschweiger Ernährungsrat

Die AG „Lebensmittelabfälle“ findet in Kooperation mit dem Braunschweiger Thünen-Institut statt. Eingeladen sind alle Menschen, die sich für eine Reduzierung von Lebensmittelabfällen, für eine Verwendung von überschüssigen Lebensmitteln und für eine Verwertung von nicht vermeidbaren Lebensmittelabfällen einsetzen wollen.

Die AG „Gemeinschaftsverpflegung in städtischen Kitas und Schulen“ findet in Kooperation mit Greenpeace statt. Greenpeace Braunschweig hatte bereits ein Projekt in Braunschweiger Schulen und Kitas zu Bio-Lebensmitteln angefangen. Weitere Themen: pflanzliche Ernährung, Verpflegung an städtischen Krankenhäusern.

Slowfood und Kernbeißer aus Braunschweig beteiligen sich auch

Die AG „Kontakte zu lokalen Erzeuger:innen und lokale FoodCoops“ findet in Kooperation mit SlowFood (Initiative für genussvolles, regionales Essen) und der Verbraucher-Erzeuger-Genossenschaft Kernbeißer statt. Es geht hierbei nicht nur um Biohöfe, sondern auch um konventionelle Landwirtschaft. Das Ziel: Stärkung der regionalen Landwirtschaft.

Die AG „Essbare Stadt“ will essbare Stationen in den Quartieren schaffen (Hochbeete, Bäume, Kräuter und Gemeinschaftsgärten), mit Bildungsaktionen und Stationen. Außerdem geht es unter anderem um Flächenentwicklung (Entsiegelung, Hinterhöfe, Parkplätze), Kreislaufsysteme und Wassernutzung.

Interessierte können beim Ernährungsrat jederzeit mitmachen

Die AG „Ernährungsbildung“ beschäftigt sich mit Projekten mit interessierten Schulen zu nachhaltiger Ernährung und der Vermittlung von dem Wissen aus den anderen AGs.

Die AG „Weiterentwicklung Strukturen und Leitlinien“ soll während der Gründungsphase Lernprozesse und Änderungen zu den Strukturen und Leitlinien bis zur nächsten Vollversammlung vorbereiten und begleiten.

Informationen: www.r-eka.de/projekte/ernaehrungsrat-braunschweig/

Mail: , Telefon 0176/7258269 (Emilie Knapheide)

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