Braunschweig. Ein Tweet sorgt für Furore: Bleibt die Heizung in Schulen kalt? Die Stadt dementiert. Eine Mail an die Hausmeister hatte zur „Fake“-Meldung geführt.

Für eine hitzige Debatte in den sozialen Netzwerken hat in dieser Woche eine Twitter-Meldung von Eltern gesorgt: Angeblich, so hieß es da, habe die Stadt die Schulen informiert, dass die Heizungen in Braunschweigs Schulen erst zum 1. November in Betrieb genommen werden sollen – und das, obwohl es schon jetzt morgens empfindlich kalt ist.

Am Mittwochmorgen zeigte das Außenthermometer gegen 7.30 Uhr, wenn sich viele Kinder und Jugendliche in Braunschweig auf den Weg zur Schule machen, nur 4 Grad Celsius an. Kein Wunder, dass sich viele Eltern angesichts der Meldung auf Twitter besorgt fragten: Müssen unsere Kinder nun einen Monat lang frieren? Auf die Diskussion im Netz waren auch überregionale Medien aufmerksam geworden: unter anderem gab es Presseanfragen der Bild-Zeitung und von RTL.

Eltern fragten sich: Müssen unsere Kinder bis zum 1. November frieren?

Die Stadtverwaltung beeilte sich, der Nachricht in den sozialen Medien mit einem Dementi zu begegnen. Ebenfalls bei Twitter schrieb die Stadt am Dienstag: „Im Internet wird die Info verbreitet, in den Braunschweiger Schulen würden die Heizungen erst am 1. November angeschaltet. Das ist nicht richtig. Aufgrund der Witterung wurde gestern (Montag; Anmerkung der Redaktion) in Kitas und Grundschulen und heute (Dienstag) in allen anderen Schulen mit dem Heizen begonnen.“

Die Heizung läuft seit dieser Woche also, die Kinder müssen nicht frieren. Alles bloß „Fake“? Ja und nein. Wie es aussieht, war eine verwaltungsinterne Kommunikationspanne Ursache für die Falschmeldung.

Die Stadt schrieb am Dienstag in einer Stellungnahme, sie habe kein solches Schreiben an die Schulen verschickt. Lediglich habe sie „im Sommer als eine mögliche Einsparmaßnahme ein Anpassen des Beginns der Heizperiode von Anfang Oktober auf Anfang November vorgesehen, allerdings nur unter der Maßgabe, dass die Witterung dies zulässt.“ Aufgrund der aktuellen Temperaturen sei aber vielmehr entschieden worden, den Beginn der Heizperiode vorzuziehen.

Nur ein „Fake“-Meldung? Ja und nein

Am Mittwoch stellte sich dann heraus: Ursache für die „Fake“-Meldung war offenbar eine verwaltungsinterne Mail vom Fachbereich Hochbau und Gebäudemanagement vom 15. September. Darin hieß es: „Hiermit bitte ich Sie umgehend alle Hausmeister in den Schulen (auch Fremddienstleister!) zu informieren, dass die Heizungsanlagen weiterhin in der BA ,Sommer’ verbleiben, bis eine neue Anweisung kommt!“ Verwiesen wurde auf die „Gasmangel-Lage“.

Die Info ging an die Hausmeister und teils auch darüber hinaus: Sie wurde an Kollegien weitergeleitet, und einzelne Lehrkräfte gaben die Info, dass die Heizungen bis Ende Oktober kalt bleiben werden, umgehend an die Eltern weiter, damit diese ihre Kinder mit Jacken, warmen Getränken und Decken entsprechend auf die kühleren Temperaturen im Klassenzimmer vorbereiten konnten.

Die Mail, hieß es nun von der Stadt, sei lediglich ein technischer Hinweis für die Hausmeister gewesen, wie die Anlagen einzustellen seien – zur Weitergabe sei diese Mail nur bedingt geeignet gewesen. Sie habe zu einem Missverständnis geführt. Gemeint gewesen sei, dass die die Heizungsanlagen bis Ende Oktober – nicht wie sonst bis Ende September – im Sommerbetrieb bleiben sollen, aber nur, „sofern dies die Witterung zulässt“.

Heizungen in Kitas und Schulen sind seit dieser Woche in Betrieb

Um Energie zu sparen, sollte der Wechsel in den regulären Winter-Modus hinausgezögert werden. Natürlich sei es aber immer möglich, die Heizungen bei Bedarf hochzufahren, wenn es vor Beginn der Heizperiode kalt werde: „Genau das hat die Stadtverwaltung jetzt getan, nachdem die Temperaturen in den vergangenen Tagen gefallen waren“, so Stadtsprecher Adrian Foitzik.

Dass die Möglichkeit bestehe, die Heizungen auch im Sommer-Modus bei Bedarf hochzufahren, sei „möglicherweise nicht deutlich genug in der internen Mail kommuniziert worden“. So entstand der Eindruck, die Schulen würden nicht vor dem 1. November geheizt.

Klar ist nun: Trotz hoher Energiepreise und den Bemühungen der Stadt in allen Bereichen, Gas einzusparen, sind die Heizungen in Kitas und Schulen seit dieser Woche in Betrieb.

Der Text wurde aktualisiert.

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