Braunschweig. Eltern wollen die Schließung der „Förderschulen Lernen“ verhindern. Ein Volksbegehren wird vorbereitet. Auch die Schüler melden sich zu Wort.

„Wir brauchen unsere Astrid-Lindgren-Schule“, steht in bunten Lettern auf einem Plakat. Rund 120 Menschen haben sich am Samstagmittag vor dem Schloss in Braunschweig versammelt, um für den Erhalt der „Förderschule Lernen“ zu demonstrieren.

Die Astrid-Lindgren-Schule, die einzige Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Braunschweig, soll ab kommendem Sommer Jahr für Jahr einen Jahrgang kleiner werden – bis sie 2028 komplett aufgelöst ist. Es geht aber nicht nur um diese eine Schule: Betroffen von den Schließungsplänen sind knapp 70 „Förderschulen Lernen“ in Niedersachsen. Die Kinder sollen künftig inklusiv an Regelschulen unterrichtet werden.

Schüler: „An einer anderen Schule bin ich anders“

Schüler und Schülerinnen der Astrid-Lindgren-Schule haben in den vergangenen Tagen einen Brief an die Politik geschrieben. Er beginnt so: „Liebe Politikerinnen und Politiker, wir wissen, dass Sie unsere Schule schließen wollen.“ Es folgen Zitate, die deutlich machen, dass die Kinder und Jugendlichen den Erhalt ihrer Schule wichtig finden. „An einer anderen Schule bin ich anders“, steht da, und: „Wir wollen, dass die Astrid-Lindgren-Schule bleibt, sie ist gut für die Kinder, die nicht gut lernen können!“

Die Schüler, die den Brief geschrieben haben, sind von den Schließungplänen nicht persönlich betroffen – ihre Jahrgänge werden noch bis zum Abschluss geführt. Betroffen sind nachfolgende Schüler, die keine Wahlfreiheit mehr haben werden zwischen dem Besuch einer Förderschule und der inklusiven Beschulung in einer Regelschule.

25.000 Unterschriften braucht es, damit das Volksbegehren zugelassen wird

Zur Protestveranstaltung in Braunschweig waren Eltern aus der ganzen Region angereist, und auch viele Politiker wie Carsten Müller, Oliver Schatta, Sophie Ramdor und Jan-Tobias Hackenberg von der CDU sowie Björn Försterling, schulpolitischer Sprecher der FDP im Landtag. Beide Parteien unterstützen die Forderung der Eltern, während SPD und Grüne den Weg der Inklusion befürworten.

Försterling ist Mitinitiator des Volksbegehrens zum Erhalt der „Förderschule Lernen“, für dessen Zulassung 25.000 Unterschriften notwendig sind – auch auf dem Schlossplatz wurden Unterschriften gesammelt.

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