Braunschweig. Kolumne „Stadt Leben“: Theaterchef Battermann zieht positive Zwischenbilanz. Außerdem: Neues aus der Kaufbar und von Braunschweigs Italien-Fans.
„Barfuß im Park“, selten hat der Titel eines Theaterstück so gut zur Location gepasst wie in diesem Jahr im Heinrich. Es ist warm und die meisten Gäste sind zumindest barfuß in ihren Flipflops. Die Komödie am Altstadtmarkt spielt im dritten Sommer – ursprünglich als Corona-Notlösung gedacht – im Stadtpark. Und das Publikum liebt es. „Mit rund 80 Prozent Auslastung werden wir die erfolgreichste Open-Air-Saison haben“, zieht Theaterchef Florian Battermann Zwischenbilanz.
Dabei sah es am Anfang düster aus. „Der Vorverkauf für unser Sommerstück startete im Februar. Sozusagen mit Kriegsbeginn in der Ukraine“, sagt er. „Lange Zeit gab es kein Interesse an Kultur. Damals konnte niemand an Unterhaltung denken“, erinnert sich Battermann genau. Erst kurz vor der Premiere Mitte Juli habe sich das Blatt gewendet.
Lilo Wanders setzt in Braunschweigs Stadtpark-Komödie Pointen
Preise in der Komödie am Altstadtmarkt bleiben vorerst stabil
Insgesamt sei die Kulturbranche noch nicht wieder auf dem alten Niveau. „20 bis 30 Prozent weniger, das sagen mir auch Kollegen von anderen Theatern und aus anderen Sparten“, sagt Battermann. Umso dankbarer ist er seinem Publikum. Viele Stammgäste.
Ein Grund für ihn, auch in der nächsten Saison die Preise nicht anzuheben. „Ja, alles wird teurer“, bestätigt er, „aber das bedeutet ja nicht, dass man das auch direkt an die Endkunden weitergeben muss.“
Neuer Restaurantleiter in der Kaufbar ist ein „alter Hase“ in der Gastro-Szene
„Simply The Best“ – ein schöner Name für einen besonderen Club der besonderen Frauen. Seit fast zwei Jahren treffen sich knapp 20 Frauen alle acht Wochen. Mit dabei unter anderen Claudia Gorille(NDR und Presseclub), Dajana Schmidt (Coach), Sabine Brombach(Ostfalia) und Anita Pöhlig(ehemals dpa).
Dieses Mal war die Gruppe zu Gast bei Heike Blümel in der Kaufbar. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem Menschen, die aus den unterschiedlichen Schichten, Nationen und Generationen stammen, sich treffen, austauschen und gegenseitig unterstützen können“, erzählte sie von den Anfängen. Das ist gelungen. Inzwischen sind die Aufgaben und Angebote vielfältig: Migrations- und Sozialberatung, Integration in den Arbeitsmarkt, Stammtische und vieles mehr.
Herzstück ist das Restaurant. „Und hier habe ich mit Björn Grosser einen neuen Leiter, mit dem ich das Restaurant noch familienfreundlicher gestalten möchte“, sagte Blümel. „Ich bin schon als Student in die Gastro gerutscht und dort geblieben“, erzählt der Braunschweiger Grosser. Und: „Meine Frau ist Sozialpädagogin, andere Verwandte arbeiten beim Roten Kreuz. Deshalb passt die Idee der Kaufbar für mich wunderbar in mein Leben und meine Art zu arbeiten.“
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Braunschweiger und Italiener in Freundschaft verbunden
25 Jahre Deutsch-Italienische Kulturgesellschaft Braunschweig. Ein Grund zum Feiern – mit einem sommerlichen Fest im Haus der Kulturen. Generalkonsul David Michelut hat mitgefeiert, Kulturdezernentin Anja Hesse hatte Grußworte geschickt, in denen sie die Bedeutung der DIKG für das Braunschweiger Kulturleben hervorhob.
Ziel der Gesellschaft war und ist Kunst, Geschichte und Sprache Italiens einem Braunschweiger Publikum näherzubringen. Es werden Sprachkurse angeboten, gemeinsame Museums- und Ausstellungsbesuche zu italienischen Sujets, Reisen nach Italien, Kochkurse, Sommer- und Kastanienfeste, Konzerte italienischer Künstlerinnen und Künstler, aber auch mal eine Wanderung oder einen Spaziergang, damit das „Deutsch“ im Namen nicht zu kurz kommt.
Gäste sind sehr willkommen: Alle Veranstaltungen sind für alle Menschen offen und werden auf der Webseite angekündigt. Ein monatlicher Newsletter, der über die Webseite abonniert werden kann, sowie Auftritte bei Facebook und Instagram informieren ebenfalls über Veranstaltungen oder Nachrichten.
Braunschweiger Ex-Gaußschüler auf Inseltour
Eine herzerfrischende Geste maritimer Solidarität erlebten die fünf ehemaligen Gaußschüler Lutz Tantow(ehemals Nord/LB und Autor), Andreas Döring(ehemals NDR), Joachim Wrensch (Buchhandlung Graff), Tobias Henkel (Direktor Stiftung Neuerkerode) und Wolfram Bäse-Jöbges (Geschäftsführer Radio Okerwelle) im italienischen Santa Maria de Leuca.
Unterwegs auf Tantows Segeljacht von Sizilien nach Korfu kehrten die fünf Freunde im Restaurant „Lupo di Mare“ ein und fragten die Kellner, ob denn das Corporate-Identity-T-Shirt mit der Aufschrift „Lupo di Mare“ zu kaufen sei, weil Lupo der Spitzname von Skipper Tantow (rundes Foto) sei. „Nein“, lautete die überaus freundliche Antwort, „das bekommt er von uns geschenkt“. Seit fünf Jahren machen die Ex-Gaußschüler (Jahrgänge zwischen 1974 und 1991) Inselbesuche: zu Fuß nach Neuwerk oder per Segelboot durchs Mittelmeer.