Braunschweig. Demnächst werden im Garten des Kulturvereins sieben Filme präsentiert – wie immer kostenlos, dank vieler Sponsoren. Das ganze Programm im Überblick.

Das Sommerkino Braunschweig läutet mit einem besonderen Jubiläum die Open-Air-Kino-Saison 2022 ein: Seit zehn Jahren bietet der Verein kostenlos Filmklassiker im Garten des Braunschweiger Kunstvereins an. Und auch in diesem Jahr soll den Braunschweiger Kinofans neben ausgewählten Filmen aus den letzten Jahrzehnten wieder ein bunt gemischtes Rahmenprogramm aus musikalischer Begleitung, Führung durch die Kunstausstellung und Filmquiz präsentiert werden, kündigt der Sommerkino-Verein an.

Zum ersten Mal sei auch der Kunstverein selbst mit einem Beitrag der Künstlerin Eli Cortiñas direkt in Verbindung mit dem Open-Air-Kino vertreten. „Dieses Jahr wird besonders schön! Wir möchten unser 10-jähriges Jubiläum mit den Gästen gebürtig feiern und haben deshalb ganze sieben Veranstaltungen mit erstklassigen Filmen geplant”, so Sven Olinski, erster Vorstand des Vereins. „Zudem freuen wir uns über das weitere Zusammenwachsen mit dem Kunstverein, der uns großzügiger Weise den Garten nun schon zum zehnten Mal in Folge zu Verfügung stellt sowie unseren treuen Sponsoren, ohne die das Ganze nicht stattfinden könnte.”

Das Programm: Roadmovie mit Moritz Bleibtreu und ein schwarz-weiß Krimidrama

Passend zum Monat macht „Im Juli“ (Freitag, 8. Juli), den Auftakt. Der romantische Roadmovie von Star-Regisseur Fatih Akin zeigt einen sehr jungen Moritz Bleibtreu, als Lehramtsreferendar Daniel, dessen Sommerpläne von Juli (gespielt von Christiane Paul) durchkreuzt werden. Auf dem unterhaltsamen Roadtrip von Hamburg nach Istanbul kommen sie sich näher.

Auch das darauffolgende schwarz-weiß Krimidrama „Außer Atem” (Donnerstag, 14. Juli) gilt als Zeitzeuge der Nouvelle Vague. Jean-Luc Godards erster Langfilm handelt von dem Leben und Tod eines Pariser Gangsters und besticht durch seine alternativen Kameratechniken.

Das Sommerkino feiert sein 10-jähriges Jubiläum mit sieben Kultfilmen und atmosphärischen Kinoabenden im Garten des Kunstvereins.
Das Sommerkino feiert sein 10-jähriges Jubiläum mit sieben Kultfilmen und atmosphärischen Kinoabenden im Garten des Kunstvereins. © Martin Laube

Vom Musical-Klassiker „Hairspray” bis zum Familiendrama „Coraline”

Ein etwas anderes Filmformat hat der Fantasy-Thriller „Coraline“ (Donnerstag, 21. Juli) vorzuweisen: Das Stopmotion-Familiendrama basiert auf einer Geschichte von US-Autor Neil Gaiman und begeistert als düsterer Kinderfilm Erwachsene genauso wie furchtlose Kinder (FSK 6): Das aufgeweckte Mädchen Coraline („nicht Caroline!”) entdeckt nach einem Umzug hinter einer versteckten Tür eine neue Welt mit scheinbar netteren und besseren Eltern. Doch schon bald muss sie sich eingestehen, dass ihr neues Zuhause viele düstere Geheimnisse birgt, denen sie nur mit Hilfe ihrer Freunde entkommen kann.

Das quietschige und farbenfrohe Musical „Hairspray” (Donnerstag, 28. Juli) wird in der Version von 1988 gezeigt. Die übergewichtige Tracy bewirbt sich auf eine Stelle als Performerin in der berühmten Corny Collins Show. Zwischen Klassenkampf und Abnabelungsprozess vom Elternhaus behandelt das Musical vor allem ein Thema: den systemischen Rassismus in den USA.

Den letzten Film kann das Publikum selbst wählen: Drei stehen zur Auswahl

Mit „Der kleine Horrorladen” (Donnerstag, 4. August) bringt das Sommerkino ein zweites Musical auf die Leinwand. Der Waise Seymour rettet den Blumenladen seines Ziehvaters mittels einer neuen Pflanze, deren extraterrestrisches Aussehen für viel Aufsehen sorgt. Das einzige Problem: Die Pflanze benötigt zum Wachsen Menschenblut.

Letztes Jahr konnte der Wunschfilm „Léon – der Profi” (Donnerstag, 11. August) aufgrund von zu hohen Covid-19-Fallzahlen nicht gezeigt werden. Um so schöner, dass er dieses Jahr den diesjährigen Wunschfilm einleitet. Der Auftragsmörder Léon (Jean Reno) adoptiert etwas unfreiwillig das misshandelte Nachbarskind Mathilda (gespielt von der damals 12-jährigen Natalie Portman), die sich bald zu seiner Schülerin entwickelt. Die umstrittene Liebesbeziehung brachte dem Film viel Kritik ein. Ein Filmklassiker bleibt „Léon” aber trotzdem.

Zu guter Letzt stellt das Sommerkino sein Publikum für die letzte Filmvorstellung (Freitag, 19. August) vor die „Wunschfilm-Wahl“. An den ersten fünf Terminen können alle Gäste zwischen drei Top-Klassikern wählen: „La Boum – die Fete” (1980), „Das wandelnde Schloss” (2004) oder „Happy Together” (1997).

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Lokale Bands spielen zweimal im Vorprogramm

Zur jeweils ersten und letzten Vorstellung begleiten laut dem Sommerkino-Verein lokale Bands die Gäste bis zum Filmbeginn musikalisch. Am 8. Juli wird die Jazzband „Avenue 15” in einer Vier-Mann-Besetzung Jazz-Neuheiten sowie Stücke aus eigener Feder präsentieren. Am 19. August spielt das Braunschweiger Trio „Zelten” deutschsprachigen Indie-Rock.

Am 28. Juli werden vor dem Hauptfilm mehrere Kurzfilme der Künstlerin Eli Cortiñas gezeigt. Ein anschließendes Gespräch mit Benedikt Johannes Seerieder und Nuno de Brito Rocha vom Kunstverein biete den Gästen, die Möglichkeit sich über das Gesehene auszutauschen. Zudem bietet der Kunstverein zwischen Ankunft und Filmvorstellung geführte Touren durch die aktuellen Ausstellungen.

Zwischen den Programm-Highlights haben Filmexperten des Sommerkinos auch ein Quiz vorbereitet, bei dem die Gäste Preise gewinnen können.

Getränke wie Wein, Bier und nichtalkoholische Getränke können beim Sommerkino erworben werden. Für das leibliche Wohl sorgt das Streetfood-Restaurant „Alex und Casi´s Knast“ aus der Friedrich-Wilhelm-Straße. Das Mitbringen von eigenem Essen und Getränken ist ebenfalls möglich. Einlass ist jeweils 20 Uhr, Filmbeginn bei Abenddämmerung (gegen 21.30 Uhr).

Das Team des Sommerkino-Vereins – in der ersten Reihe stehen (von links nach rechts) Sven Olinski (1. Vorstand), Lars Sammler (Leitung Finanzen und Sponsoring, sowie Gründungsmitglied) und Deniz K. Soğukpınar (2. Vorstand).
Das Team des Sommerkino-Vereins – in der ersten Reihe stehen (von links nach rechts) Sven Olinski (1. Vorstand), Lars Sammler (Leitung Finanzen und Sponsoring, sowie Gründungsmitglied) und Deniz K. Soğukpınar (2. Vorstand). © Sommerkino Braunschweig

Dank an die Sponsoren

Dank der sinkenden Corona-Inzidenzen können dieses Jahr 350 Gäste auf das Gelände gelassen werden. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Außerdem ist das Sommerkino wie immer für alle kostenfrei. „Dies ist insbesondere unseren treuen und neuen Förderern und Sponsoren zu verdanken“, betont der Verein: Hauptsponsoren sind die Öffentliche Versicherung Braunschweig, die Stiftung Braunschweiger Land, die Braunschweigische Sparkassenstiftung. Topsponsoren sind die Stiftung Braunschweigischer Kultursitz, BS Energy und die Bredex GmbH. Außerdem sind weitere Förderer mit an Bord.

Sommerkino: Entstanden an der HBK

Das „Sommerkino Braunschweig“ ist 2012 als ein Projekt von Studierenden der Medienwissenschaften der HBK Braunschweig entstanden. Aufgrund des positiven Feedbacks und der hohen Nachfrage wurde im darauffolgenden Jahr der Verein gegründet. Seitdem organisieren jährlich ehrenamtliche Mitglieder die Veranstaltungsreihe, um Kultfilme und Klassiker wieder auf die Leinwand zu bringen und Braunschweiger Filmliebhaberinnen und Filmliebhabern eine Alternative zum klassischen Saalkino zu bieten.

Weitere aktuelle Informationen: www.sommerkino-braunschweig.de und auf Facebook unter facebook.com/sommerkino.braunschweig oder Instagram @sommerkinobraunschweig.