Braunschweig. Mit solch einer heftigen Reaktion auf die Modernisierung des Logos hatte das Braunschweiger Hofbrauhaus wohl nicht gerechnet. Wie geht’s jetzt weiter?
Seit einigen Tagen ist das Hofbrauhaus Wolters heftigem Protest ausgesetzt, der sich vor allem in den sozialen Medien austobt. Die angekündigte Änderung des Logos, vom Unternehmen als leichte Vereinfachung beschrieben, kommt bei etlichen Menschen offensichtlich nicht gut an.
Zwar gibt es auch viele, die der ganzen Aufregung nur mit verständnislosem Kopfschütteln begegnen. Und einige finden das neue Logo durchaus ansprechend, wie eine nicht repräsentative Onlineumfrage unserer Zeitung zeigt: Von mehr als 1400 Nutzern sagen 12 Prozent, dass es ihnen sehr gut gefalle. Doch 84 Prozent finden es demnach überhaupt nicht gut.
„Das Wappen bedeutet für mich Heimat, Tradition, Identität mit meiner Stadt“
Von „Kultur- und Traditionsverlust“ ist zum Beispiel die Rede, auch mit einem Kaufboykott wird gedroht. Eine Nutzerin schreibt auf der Facebook-Seite unserer Zeitung: „Das Wappen bedeutet für mich Heimat, Tradition, Identität mit meiner Stadt. Solch ein schönes Logo, mit dem sich die Klinterklater identifizieren, hat nicht jede Brauerei. Dass es so respektlos behandelt wird, sollte ein Nachspiel haben.“ Und: „Ich würde zu gern wissen, was Wolters zu den ganzen negativen Kommentaren sagt.“
Wie zu vernehmen ist, will sich das Hofbrauhaus am Dienstag öffentlich zu der Angelegenheit äußern. Welche Reaktion im Detail zu erwarten sein wird, ist noch nicht bekannt. Offensichtlich nimmt das Unternehmen die Kritik aber durchaus ernst. Inzwischen hat sich Wolters geäußert – wie, können Sie hier nachlesen.
Gesamter Markenauftritt wird modernisiert
Die Änderung des Logos ist Teil einer schon lange geplanten Modernisierung des kompletten Markenauftritts. Wie Geschäftsführer Francesco Perricone vergangene Woche erläutert hatte, dient dieser Schritt der Zukunftssicherung des Unternehmens. Das veränderte Design soll in Verbindung mit neuen Produkten helfen, zusätzliche Zielgruppen anzusprechen.
Die geplante Veränderung war vor Kurzem im Programmheft des Musicals „Der Diamantenherzog und das brennende Schloss“ sichtbar geworden, wo Wolters bereits Dosen und Flaschen mit der neuen Optik präsentierte.
Beide Logos – das alte und das neue – zeigen das „Kleine Staatswappen des Herzogtums Braunschweig“: Im Jahr 1876 verlieh Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg, Bruder des „Diamantenherzogs“, Carl Christian Wolters in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Hofbierbrauer“. Außerdem ist zu lesen: „Immota Fides“, in unerschütterlicher Treue, und „Nec Aspera Terrent“, sie fürchten sich vor nichts. In der neuen Variante sind jedoch einige Details entfallen beziehungsweise sehr vereinfacht dargestellt.
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