Braunschweig. Sie wollen etwas spenden, Wohnraum anbieten, dolmetschen oder bei Behördengängen helfen? Hier finden Sie alle Ansprechpartner, Angebote und Termine.

  • Der Krieg in der Ukraine berührt auch in Braunschweig unzählige Menschen. Viele haben schon Geld, Kleidung und andere lebensnotwendige Sachen gespendet. Aber was wird jetzt eigentlich benötigt? Wie kann man in Braunschweig am besten helfen? Wir geben hier einen Überblick.
  • Die Hilfsorganisationen und auch die Stadtverwaltung betonen: Bitte sehen Sie von Privatfahrten ins östliche Polen ab, die dazu dienen, selbst Hilfsgüter zu transportieren oder Flüchtlinge zu holen. Spenden Sie bitte nicht wahllos Kleidung oder andere Hilfsgüter ohne direkten Empfänger. Geldspenden sind in der Regel wesentlich effektiver als Sachspenden.
  • Viele Kriegsvertriebene sind inzwischen auch in Braunschweig angekommen. Wir berichten, wie sie sich fühlen, wie sie aufgenommen werden und wie es für sie weitergeht.

Aktuelle Termine und Aktionen

Friedenskundgebung: Der DGB Braunschweig ruft zur Friedenskundgebung „Den Krieg in der Ukraine beenden – Jetzt!“ am Samstag, 16. April, 13 Uhr, auf dem Platz der Deutschen Einheit auf. Malte Stahlhut, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes, betont: „Es muss weiter mit Hochdruck an diplomatischen Lösungen gearbeitet werden. Die militärische Aggression muss sofort beendet werden. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Europa muss ihnen umfassende humanitäre Hilfe leisten.“ Der DGB trete für eine weltweite kontrollierte Abrüstung ein und stehe dem Zwei-Prozent-Ziel weiterhin kritisch gegenüber, heißt es weiter.

Sticker gegen den Krieg: Die BSVG beklebt alle Busse und Bahnen mit einem Peace-Zeichen in Regenbogenfarben und dem Hashtag #NiewiederKrieg. Damit Fahrgäste auch privat ein Zeichen für den Frieden setzen können, sind die Aufkleber in kleinerer Version ab sofort für zwei Euro pro Stück auch im Service-Center am Bohlweg und am Service-Point am Hauptbahnhof erhältlich. Die Erlöse gehen an den Verein Freie Ukraine Braunschweig.

Magni-Familienzeit für geflüchtete Familien mit kleinen Kindern: Nach Ostern startet ein Angebot für geflüchtete Familien mit kleinen, nicht schulpflichtigen Kindern im Kijuz Magni (Hinter der Magnikirche 6b, Magniviertel). Unter der Woche werden die Öffnungszeiten am Vormittag erweitert: von 10 bis 13 Uhr haben Familien einen Anlaufpunkt zu spielerischer Beschäftigung und zum Austausch miteinander. Das Projekt wird, koordiniert vom Ev. Stadtjugenddienst, von verschiedenen freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt, u.a. die Lebenshilfe und der Kinderschutzbund. Auch hier finden sich demnächst nähere Informationen auf der Gemeindeseite www.magni-kirche.de.

Wichtige aktuelle Infos

Die Johanniter suchen hauptamtliche Betreuer in Voll- oder Teilzeit für den Dienst in der Stadthalle. Einfacher Kontakt ist möglich per E-Mail an .

Die Stadt weist eindringlich darauf hin, dass privat anreisende Flüchtlinge das Verteilzentrum Laatzen ansteuern sollen. Andernfalls sei keine geordnete Unterbringung in Braunschweig möglich. Mehr Details dazu finden Sie hier.

Christian und Anja Valerius beim Packen von Hilfsgütern.
Christian und Anja Valerius beim Packen von Hilfsgütern. © Privat | Jörg Brokmann

Sie wollen Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine anbieten?

1. DRK-Kaufbar: Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann, sollte sich bei der DRK-Kaufbar an der Helmstedter Straße 135 melden.

Alle wichtigen Informationen und ein Onlineformular zur Wohnraumerfassung finden Sie hier.

2. Verein „Freie Ukraine Braunschweig“: Auch der Verein nimmt Angebote entgegen. Wer eine Unterbringung zur Verfügung stellen möchte, kann sich per E-Mail melden: . Der Verein bittet darum, im Betreff der E-Mail neben dem Stichwort „Unterbringung“ auch die Anzahl der Personen anzugeben, die man unterbringen kann, zum Beispiel: „Unterbringung 3 Personen“. Mehr Infos: www.freieukraine-braunschweig.de

3. Stadt Braunschweig: Wer größere Einheiten zur Verfügung stellen kann, etwa ein Hotel, kann sich bei der Stadtverwaltung melden. Sinnvoll ist eine Mail an . Eine Hotline ist zudem unter (0531) 470-5077 eingerichtet, sie ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr erreichbar. Auch alle Bürgerinnen und Bürger können hier per E-Mail und Telefon ihre Fragen loswerden.

Zoya Trupp vom Vorstand des Vereins „Freie Ukraine Braunschweig“ ist in großer Angst und Sorge.
Zoya Trupp vom Vorstand des Vereins „Freie Ukraine Braunschweig“ ist in großer Angst und Sorge. © Sierigk, Peter Sierigk, Peter | Peter Sierigk

Sie wollen sich ehrenamtlich für Geflüchtete einsetzen und sie unterstützen?

1. DRK-Kaufbar: „Wir werden sicher Übersetzer benötigen“, sagt Leiterin Heike Blümel, „aber auch Menschen, die bei Behördengängen helfen.“ Und – das weiß die Leiterin der Kaufbar noch sehr genau aus den Jahren 2015/2016: „Häufig brauchen die Menschen in erster Linie ein Gegenüber, das ihnen zuhört. Wo sie sich ihr Leid mal von der Seele reden können.“

DRK-Kaufbar an der Helmstedter Straße 135: (0531) 70211662, E-Mail:

2. Freiwilligenagentur: Gesucht werden Ehrenamtliche, die sich registrieren, um sie kurzfristig an Hilfesuchende vermitteln zu können. Die Aufgaben bestehen hauptsächlich aus Alltagshilfen – zum Beispiel Geflüchteten die Stadt zeigen, Familien zum Spielplatz begleiten und ähnliches.

Eine Registrierung ist auf der Website möglich: www.freiwillig-engagiert.de/ oder telefonisch in den Büros Braunschweig unter (0531) 4811020 und Wolfenbüttel unter (05331) 902626.

3. Verein „Freie Ukraine Braunschweig“: Gesucht werden Menschen mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen, um die Geflüchteten zu begleiten – bei Behörden, Arztbesuchen und täglichen Dingen. Wer in diesem Falle helfen möchte, kann eine E-Mail an schreiben. Hier sollte im Betreff das Stichwort„Betreuung“ erscheinen und ein Hinweis, wie man persönlich unterstützen kann – zum Beispiel: „Betreuung: Übersetzung“ oder „Betreuung: Begleitung“. Mehr Infos: www.freieukraine-braunschweig.de

Sie wollen Studierenden und Wissenschaftlern helfen?

Die TU Braunschweig und der Braunschweigische Hochschulbund haben einen Notfonds für aus der Ukraine geflüchtete Studierende und Forschende ins Leben gerufen. Weitere Unterstützungs- und Beratungsangebote für Angehörige der TU und für Geflüchtete sind gestartet. Die Webseite der TU Braunschweig „We care for Ukraine“ ist die zentrale Plattform dieser Angebote. Auch alle, die gern helfen möchten, finden hier die zentrale Anlaufstelle der TU – sei es für Dolmetschertätigkeiten, Spenden oder wenn sie konkrete Ideen für weitere Hilfsangebote haben. Weitere Informationen für Geflüchtete sind zudem hier abrufbar.

Spendenkonto des Hochschulbundes:

Braunschweigischer Hochschulbund e.V.
IBAN: DE38 2505 0000 0001 7001 11
BIC: NOLA DE 2H XXX
Verwendungszweck: Ukraine Hilfe

Auch Online-Spenden sind über den Auftritt des Braunschweigischen Hochschulbundes auf der Spendenplattform betterplace.org möglich.

Sie wollen Geld spenden, das Ukrainern hier und in ihrer Heimat zugute kommt?

Verein „Freie Ukraine Braunschweig“
Geldspenden werden vor allem für den Kauf von Medikamenten und Verbandstoffen verwendet.
DE08 2505 0000 0152 0513 30
BIC NOLADE2HXXX

Verein der Freunde und Förderer des Städtischen Klinikums Braunschweig e.V Hilfe für Schwerverletzte aus dem Kriegsgebiet der Ukraine im Städtischen Klinikum. IBAN: DE86 3006 0601 0003 3874 02 BIC: DAAEDEDDXXX Stichwort: „Ukraine“

„Aktion Deutschland Hilft“
Dazu gehören Organisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund, Malteser International, die Johanniter und Care. Spenden-Hotline: (0900) 55 10 20 30 (Festnetz kostenfrei). IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30

Deutsches Rotes Kreuz
IBAN: DE 63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Diakonie Katastrophenhilfe
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
www.diakonie-katastrophenhilfe.de

Caritas
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
www.caritas-international.de

Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg
Die Kleiderstiftung mit Sitz in Helmstedt informiert unter (05351) 52354-0 und unter www.kleiderstiftung.de, wie man den Ukrainern mit Kleidung helfen kann.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91
BIC: DAAEDEDDXXX
Betreff „Ukraine-Hilfe“

Apotheker helfen
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE02 3006 0601 0004 7937 65

Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor
Sparkasse Krefeld
Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93
Stichwort „Ukraine“

UNO-Flüchtlingshilfe
Sparkasse KölnBonn
IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50
Stichwort: Ukraine-Nothilfe
www.uno-fluechtlingshilfe.de

Heiner Vierke und Olga Butrym sind mit anderen rund um die Unternehmerin Claudia Klauenberg einen Hilfstransport für die Ukraine zu beladen.
Heiner Vierke und Olga Butrym sind mit anderen rund um die Unternehmerin Claudia Klauenberg einen Hilfstransport für die Ukraine zu beladen. © Peter Sierigk

Sie wollen Sachspenden für Ukrainer abgeben?

Sachspenden werden im DRK Sozialkaufhaus „Jacke wie Hose“, Petzvalstraße 50b, angenommen: Montag und Dienstag 10 bis 16 Uhr, Mittwoch 12 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 16 Uhr, Freitag 10 bis 12 Uhr.

Der Verein „Freie Ukraine Braunschweig“ nimmt auch Spenden entgegen: www.freieukraine-braunschweig.de

Die Braunschweigerin Claudia Klauenberg stellt Lagerräume ihres Unternehmens Oxygen Concept an der Hildesheimer Straße 30/31 zur Verfügung. Dort werden Spenden gesammelt, die in die Ukraine gebracht werden: Montags bis donnerstags zwischen 8 und 17 Uhr können Spenden vorbei gebracht werden, freitags bis 13 Uhr. Benötigt wird: haltbare und nahrhafte Lebensmittel wie Gulasch- oder Linsensuppen mit Speck, Babynahrung, medizinischer Bedarf wie etwa Inkontinenz-Windeln für Männer und Frauen, Rollatoren und Gehhilfen. Eine gute Verpackung in Kartons, Säcken oder Rucksäcken ist wichtig. Auf der Facebook-Seite Oxygenconcept Klauenberg sind Fotos über die Spendenübergaben vor Ort eingestellt. Weitere Informationen gibt es unter info@oxygenconcept.de

Sie brauchen psychologische Hilfe, weil Ihnen der Krieg sehr nahe geht?

Die Telefonseelsorge ist kostenfreie unter (0800) 111 0 111 oder (0800)111 0 222 zu erreichen. Chat- sowie Mailseelsorge sind im Internet möglich.

Informationen finden Betroffene auch beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamts: Montag bis Donnerstag 8.30 bis 16 Uhr und Freitag 8.30 bis 13 Uhr unter (0531) 4707272 sowie Freitag und Samstag 15 bis 22 Uhr sowie Sonntag und Feiertag 15 bis 20 Uhr unter (0531) 4707777.

Flüchtlinge, die vor dem Krieg im Nachbarland Ukraine fliehen, kommen am Grenzübergang Medyka in Polen an.
Flüchtlinge, die vor dem Krieg im Nachbarland Ukraine fliehen, kommen am Grenzübergang Medyka in Polen an. © dpa | Daniel Cole

Wo können sich Kriegsvertriebene registrieren?

Ukrainische Staatsangehörige und deren Familienangehörige, die sich aktuell in Braunschweig z. B. bei Verwandten oder Freunden aufhalten und keine Leistungen des Fachbereiches Soziales und Gesundheit beanspruchen, können sich ab sofort täglich in der Zeit von 9 bis 12 Uhr bei der Ausländerbehörde der Stadt Braunschweig, Friedrich-Seele-Str. 7, melden.

Es sind persönliche Vorsprachen unter Vorlage des ukrainisches Passes oder anderer Identitätsdokumente nötig. Die 3G-Regel ist einzuhalten. Mit längeren Wartezeiten muss gerechnet werden.

Wer hingegen Sozialleistungen beantragen will, soll sich zunächst im Fachbereich Soziales und Gesundheit melden: Abteilung für Migrationsfragen und Integration/Stelle Leistungsgewährung nach Asylbewerberleistungsgesetz, Naumburgstraße 25, montags, mittwochs, freitags 9 bis 12.30 Uhr. Die dort erhobenen Daten der Antragstellerinnen und Antragsteller werden an die Ausländerbehörde weitergeleitet. Die Ausländerbehörde wird dann mit diesen Personen Kontakt aufnehmen.

Übrigens: Kriegsvertriebene können im gesamten Verbundgebiet des VRB alle Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Als behelfsweiser Fahrausweis bzw. als Freifahrtberechtigung dient ein gültiger ukrainischer Pass oder Ausweis. Die Regelung gilt bis zunächst zum 18. März 2022.

Die Stadthalle dient als kurzfristige Notunterkunft für Geflüchtete.
Die Stadthalle dient als kurzfristige Notunterkunft für Geflüchtete. © Andreas Berger

Welchen Status haben Kriegsvertriebene aus der Ukraine?

Zurzeit können Menschen aus der Ukraine laut der Stadtverwaltung für 90 Tage visumfrei einreisen. Der Kurzaufenthalt kann mit einer Aufenthaltserlaubnis für weitere 90 Tage verlängert werden. Das gilt auch für Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem 24. Februar 2022 visumfrei eingereist sind. Dazu müssen sie sich rechtzeitig an die zuständige Ausländerbehörde wenden.

Am Donnerstag, 3. März, wurde die Massenzustromrichtlinie von der EU verabschiedet. Die bedeutet, dass die Kriegsvertriebenen Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben, erläutert die Stadtverwaltung. Wer Sozialleistungen beantragen möchte, meldet sich im Fachbereich Soziales und Gesundheit: Abteilung für Migrationsfragen und Integration/Stelle Leistungsgewährung nach Asylbewerberleistungsgesetz, Naumburgstraße 25, montags, mittwochs, freitags 9 bis 12.30 Uhr.

Die dort erhobenen Daten der Antragstellerinnen und Antragsteller werden an die Ausländerbehörde weitergeleitet. Die Ausländerbehörde wird dann mit diesen Personen Kontakt aufnehmen, sobald das weitere Vorgehen bezüglich der Aufenthaltstitel geklärt ist. Deren genaue Form steht noch nicht fest.

Hier finden Sie wichtige Informationen auf ukrainisch.

Wer kümmert sich um Kinder und Jugendliche aus der Ukraine?

Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie hat sich auf die Aufnahme von ukrainischen Kriegsflüchtlingen vorbereitet. Jugendliche (oder ggf. auch Kinder), die ohne ihre Eltern fliehen müssen oder auf der Flucht von ihnen getrennt wurden, sind natürlich auf besonderen Schutz angewiesen. Um diese Jugendlichen kümmert sich der Fachdienst für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: 470-8246

Sie haben noch weitere Fragen zur Hilfe für Geflüchtete?

Die Stadt hat ein E-Mail-Postfach eingerichtet: Dorthin können Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen richten. Eine Hotline ist zudem unter (0531) 470-5077 eingerichtet, sie ist montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr erreichbar.

Die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen hat eine Hotline zu Hilfsangeboten, aufenthaltsrechtlichen Fragen, Unterbringung, Sozialleistungen und medizinischer Versorgung geschaltet. Darüber hinaus können Informationen und Kontakte unter anderem zu Kommunen vermittelt werden: (0511) 7282 282. Die Hotline ist Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 15.30 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr erreichbar. Sie können Ihre Fragen auch per Mail senden an:

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