Braunschweig. Zurzeit gibt es nur eine Notbetreuung. Mit vielen Ideen versuchen die Kitas trotzdem, mit allen Kindern und Eltern in Kontakt zu bleiben.

In allen Kitas läuft zurzeit nur der Notbetrieb.Viele Einrichtungen lassen sich daher besondere Dinge einfallen, um dennoch in Kontakt mit den Kindern zu bleiben. So hat die Kita des Paritätischen in Broitzem einen „Ideenzaun“ mit Wundertüten eingerichtet. Darin sind Bastelanleitungen, Experimentiervorschläge, Koch- und Backrezepte, Liederhefte, Sprachspielanleitungen und vieles mehr.

„Wir kommen kaum hinterher, den Ideenzaun neu zu bestücken“, sagt Leiterin Tanja Brandes. „Das Schöne ist nicht nur, dass die Familien so Abwechslung bekommen, sondern dass die Kinder mit ihren Eltern auch den Weg wieder zur Kita gehen und wir uns – mit gebührendem Abstand – zuwinken und ein kleines aufmunterndes Gespräch führen können.“

So gelingt ein Eisstiel-Puzzle

Wundertüten gibt es auch in der Johanniter-Kita Mitgaustraße. Jedes Kind bekommt eine. Der Inhalt: eine kreative Aufgabe, die sich an der jeweiligen Altersklasse orientiert. Die Idee dazu hatte Kita-Leiterin Silke Prieske: „Den Kindern fehlen die Kontakte, viele Eltern sind stark gefordert, und zu guter letzt vermissen wir unsere Schützlinge. Wir wollen ein wenig Abwechslung in den Alltag der Kinder bringen und den Eltern eine Kleinigkeit an die Hand geben.“

Corona in Braunschweig- Alle Fakten auf einen Blick

Die Aufgaben sind ihr zufolge einfach erklärt, so dass Mütter und Väter, egal welcher Herkunft, sie leicht an ihre Kinder weitergeben können. So gibt es zum Beispiel eine Anleitung, um ein Eisstiel-Puzzle herzustellen oder sich mit bunten Perlen einen eigenen Schlüsselanhänger aufzufädeln.

„Zola“ gratuliert zum Geburtstag

Auch die anderen Kitas haben viele Ideen. Einige Beispiele hat die Stadtverwaltung auf ihrer Facebook-Seite gesammelt: So dreht zum Beispiel die Kita Ahrplatz kurze Filme mit der Therapiepuppe „Zola“ und berichtet aus der Kita. Auch an die Geburtstagskinder werde gedacht: „Zola“ sendet Grüße. Auf einem Banner am Gartenzaun haben Erzieherinnen und Erzieher Wünsche und Grüße gemalt – und vorbeigehende Kinder können ebenfalls Grüße draufmalen.

Im Kinder- und Familienzentrum Schuntersiedlung sind die Erzieherinnen und Erzieher für die Kinder telefonisch erreichbar – und die Kinder aus der Notbetreuung können ihre Freunde zu Hause anrufen. Das Kinder- und Familienzentrum in Gliesmarode berichtet, dass Kinder Bilder malen und diese in einer Galerie in den Fenstern ausgestellt werden. Im Awo-Familienzentrum im Bebelhof können Familien Spiele und Bücher ausleihen. Die Bestellungen werden durchs Fenster übergeben – auf diesem Weg erfahren die Beschäftigten auch, wie es den Familien geht. Die Kita Rautheim organisiert Gartenbesuche auf dem Außengelände.

Coronavirus in Niedersachsen- Alle Fakten auf einen Blick

Übrigens: Nach dem neuen Stufenplan, den die niedersächsische Landesregierung an diesem Montag vorgestellt hat, soll die Notbetreuung in Kitas schon vom 11. Mai an auf eine Quote von 40 Prozent ausgeweitet werden. Die Kindertagespflege soll ebenfalls vom 11. Mai an in den regulären Betrieb zurückkehren. Im Schnitt können dann bis zu zehn Kinder pro Notgruppe betreut werden. In einer letzten Phase soll dann ab 1. August der Regelbetrieb in den Kitas wieder aufgenommen werden. Endgültig beschlossen werden soll der Stufenplan für Niedersachsen nach den nächsten Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch.

Coronavirus in der Region – hier finden Sie alle Informationen