Braunschweig. . Serie „TU von A bis Z“: Heute P wie Professorinnen. In vielen Fächern ist ihr Anteil rar. Postdoktorandin Shanna Schönhals schreckt das nicht.

Wenn es mehr Frauen gäbe, was würde sich an der Atmosphäre, an den Arbeitsweisen, an der Kommunikation ändern? „Keine Ahnung“, sagt Shanna Schönhals: „Ich kenne es nicht anders, daher kann ich das kaum beantworten.“ Bei den meisten Meetings, an denen die promovierte Maschinenbau-Ingenieurin der TU teilnimmt, ist sie die einzige Frau am Tisch. In ihrem Studium mit dem Schwerpunkt Luft- und Raumfahrttechnik von 2002 bis 2008, berichtet die 37-Jährige, hatte sie keine einzige Vorlesung bei einer Professorin. Noch heute ist die Fakultät für Maschinenbau mit 16 Prozent Studentinnen und nur 13 Prozent Professorinnen die Abteilung der TU mit dem geringsten Frauenanteil.

Als Handycap hat Shanna Schönhals die Arbeit unter Männern nie empfunden – im Gegenteil. Das habe schon vor dem Studium angefangen. Als Voraussetzung dafür, sich einzuschreiben, musste sie ein Praktikum absolvieren. Sie wählte dafür eine Firma in ihrer Heimatstadt Kassel, die Faltenbälge für Gelenkbusse produzierte. Die meisten Kollegen waren Männer. „Ich war dort mit den Gesellen und Meistern unterwegs“, erzählt sie. „Die waren sehr bemüht, mir alles zu zeigen. Sie waren erfreut darüber, dass mit mir als Frau eine gewisse Abwechslung reinkam, die andere Perspektiven mitbrachte und alles gut hinbekam.“