Braunschweig. Prozessauftakt im Braunschweiger Landgericht: Ein 28-Jähriger soll mit einem Mittäter kiloweise mit Marihuana, Speed und Ecstasy gehandelt haben.

Otto stand für Marihuana, Jörg für Kokain und Peter für Speed – der geheime Code zwischen mutmaßlichen Braunschweiger Drogendealern, auf den die Ermittler bei der Auswertung des sichergestellten Handys eines der Verdächtigen stießen. Kiloweise Marihuana, Ecstasy und Amphetamine sollen die beiden 28-Jährigen von Februar bis zu ihrer Festnahme im Juni 2018 an Drogenkonsumenten aus ihrem Umfeld – an Freunde und Arbeitskollegen – verkauft haben. Seit sie aufgeflogen sind, ist es mit ihrer Freundschaft allerdings vorbei: Vor Gericht beschuldigen sie sich gegenseitig, treibende Kraft gewesen zu sein.

Im vergangenen Juni war Schluss. Der eine ging gerade mit dem Hund Gassi, als die Polizei ihn aufgriff und zurück in seine frisch durchsuchte Wohnung bugsierte. Ein Freund lag mit Handschellen auf dem Bett, ein anderer saß mit Handschellen auf dem Sofa. Seine Wohnung sei als Clubraum genutzt worden, sagt er nun als Zeuge im Prozess vor der 9. großen Strafkammer des Landgerichts. Sprich: Hier traf sich der Kundenstamm, um Marihuana zu rauchen oder Drogen zu kaufen. Sein Schlafzimmer sei zeitweise zum „Grow-Room“, zum Gewächshaus, umfunktioniert worden, in dem bis zu ihrer Ernte 60 Cannabispflanzen wuchsen. Als Drogenversteck diente ein in eine Wand eingebauter Kühlschrank, der von einem Regal verstellt wurde.