Braunschweig. Vor zehn Jahren eröffnete der Paritätische das Haus Braunschweig für mehrfachabhängige Menschen.

. Auf der schmalen Fensterbank hat Carsten Nefen neben einem silberfarbenen Totenkopf seinen ersten Teddy und die ersten Fußballschuhe drapiert. Kindergröße. „Ich bin in einer Fußballfamilie groß geworden“, sagt der 48-Jährige. Er hat gekickt, seit er vier war. Und irgendwie wurde ihm das auch zum Verhängnis. Weil der Alkohol seit der Jugend dazugehörte. Weil die Eltern das Clubhaus betrieben und er dort nicht nur mitarbeitete, sondern auch mittrank, wenn das Bier die Runde machte. „Alkohol war mein Leben lang mein Begleiter.“

Seit einem halben Jahr lebt Carsten Nefen im Haus Braunschweig des Paritätischen, einer Art Trainingscamp für suchtkranke Männer und Frauen, die es nach Jahren des selbstzerstörerischen Alkohol- und Drogenmissbrauchs, nach dem Verlust von Arbeit, Wohnung und Familie schaffen wollen, abstinent zu leben. Die gegen den endgültigen Absturz ankämpfen.