Braunschweig. . Im Dom ist eine besondere Fotoausstellung zu sehen: Menschen dokumentieren ihr Leben auf der Straße und in städtischen Unterkünften.

Der Mann trinkt seinen Morgenkaffee auf der Straße, den Rucksack mit seinem Hab und Gut geschultert. Die Kapuze seines Pullovers hat er schützend übers Cap gezogen. Für den Fotografen Nils Brückner – selbst acht Jahre wohnungslos – eine Szene aus seinem Alltag, eingefangen mit feiner Ironie. Denn der Kaffee trinkende Mann steht vor einer Wand mit einem Graffito, eine Sprechblase scheint seinem Mund zu entsteigen: „Ich vergesse dich nie!“

In der Foto-Ausstellung „wohnungslos – Leben in Braunschweig“, die am Donnerstag im Dom eröffnet wurde, deutet sich dieser Satz um, wird zum Appell in einer Zeit knappen Wohnraums und des nach wie vor drängenden Problems der Wohnungslosigkeit.