Braunschweig. Beim Gesundheitstag im Tagestreff für Wohnungslose Iglu in der Wilhelmstraße standen die im Mittelpunkt, die sonst oft im Abseits stehen.

Haare schneiden, Fußpflege oder ein Hör- und Sehtest: Beim Gesundheitstag im Tagestreff für Wohnungslose Iglu in der Braunschweiger Wilhelmstraße war all dies möglich. Zum dritten Mal hatte die „Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten“ (DWB) den Tag organisiert, finanziert wurde er von Spenden der Eintracht-Stiftung sowie Hörgeräte Böckhoff. Inhaberin Gudrun Berg-Steinmeier erklärte ihr Engagement mit der Verantwortung für die Gesellschaft. „Wer mehr hat, kann auch mehr geben.“

Das kommt an. Im Lauf des Tages besuchen mehr als 100 Hilfsbedürftige die Einrichtung. Die Friseure des Braunschweiger Salons „Haarpoeten“, Leon Meyer und Waldemar Eberle, arbeiten im Akkord die Aufträge ab. „Wir sind zwischen 11 und 14 Uhr hier. Wenn ich schnell bin, brauche ich für einen Haarschnitt fünf Minuten, durchschnittlich etwa eine Viertelstunde“, erzählt Eberle. Kämme, Haarspray und ein Fön liegen griffbereit. Am Ende ihrer Schicht haben die beiden Friseure etwa 25 Menschen einen großen Gefallen getan. „Auch, wenn man auf der Straße lebt, will man vernünftig aussehen und sich nicht gehen lassen“, sagt der 41-jährige Nils, der „auf Platte lebt“ und fast jeden Tag die Einrichtung besucht.