Braunschweig. Nach den Razzien in der Hanfbar befragten wir die Kommunalpolitiker auch, was sie von den Durchsuchungen halten.

Seit den beiden Razzien in der Hanfbar wird in Braunschweig hitzig und kontrovers über das Thema Cannabis diskutiert. Die Polizei hatte bei den Durchsuchungen mehrere Kilo Hanf im Wert von etwa 60 000 Euro beschlagnahmt. Unstrittig ist, dass die Ware keinen Rausch auslösen kann; strittig ist zwischen Staatsanwaltschaft und Hanfbar-Betreibern jedoch die Auslegung des Gesetzes, ob der Verkauf von Hanfblättern, -stängeln und -blüten grundsätzlich illegal ist.

Ihren eigenen Argumenten folgend, hätte die Staatsanwaltschaft folglich eine dritte Durchsuchung anordnen müssen, nachdem der Hanfbar-Betreiber Marcel Kaine und sein Partner Bardia Hatefi unserer Zeitung gegenüber freimütig erklärt hatten, dass sie ihre Regale umgehend wieder mit den gleichen Waren bestückt hätten wie die beanstandeten. Auf unsere Anfrage erklärte Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Unsere Ermittlungen dauern an, wobei wir uns auch mit den Äußerungen des Beschuldigten bzw. anderer ihm nahestehender Personen in der Öffentlichkeit auseinandersetzen. In diesem Zuge wird auch entschieden, welche Ermittlungsmaßnahmen durchgeführt bzw. nicht durchgeführt werden, ohne dass die Staatsanwaltschaft diese Entscheidungen im Einzelnen nach außen kommunizieren bzw. begründen wird.“