Braunschweig. Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Fußgänger kommen jetzt bequemer zum Südsee. Der Neubau hat rund eine Million Euro gekostet.

Nach einem halben Jahr Bauzeit wurde die neue Okerbrücke in Melverode am Montag eröffnet – früher als zunächst geplant. Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer hat sie freigegeben. Die Gesamtkosten liegen laut der Stadt bei rund einer Million Euro, darunter etwa 180 000 Euro für den Wegebau und 600 000 Euro für den Brückenbau.

Die neue Okerbrücke wird unter anderem durch Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer (Vierter von links) und Politiker aus den Stadtbezirken im Süden eröffnet.
Die neue Okerbrücke wird unter anderem durch Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer (Vierter von links) und Politiker aus den Stadtbezirken im Süden eröffnet. © Peter Sierigk

Im Gegensatz zur alten Brücke hat man jetzt die Umgebung am östlichen Teil der Brücke angehoben. Dadurch ist Brücke ohne Rampe oder Treppe an die umliegenden Wege angebunden. Das bedeutet, dass vor allem Rollstuhlfahrer und Radfahrer bequemer als bisher zum Südsee kommen. Die Lauffläche besteht aus einer beschichteten Stahlplatte, die der Stadtverwaltung zufolge auch bei Feuchtigkeit griffig ist.

Die meisten Arbeiten rund um die Brücke sind weitestgehend abgeschlossen. Restarbeiten gibt es noch am Geländer Richtung Südsee und auf dem Weg in Richtung Kirchplatz. Bis Mitte Oktober soll alles erledigt sein. Eine Bepflanzung ist für November vorgesehen.

Die neue Brücke ist leichter begehbar als die alte.
Die neue Brücke ist leichter begehbar als die alte. © Peter Sierigk

Zum Hintergrund des Brückenneubaus schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung Folgendes:

„Bis zum Oktober 1968 hatte der Ortsteil Melverode keine direkte fußläufige Verbindung zum Südsee, erst dann wurde die sogenannte Delta-Brücke Grund fertiggestellt. Der Überbau stammte von der Behelfsbrücke über die ehemalige B4 (heute BAB 395), die während des Baus der Sachsendammbrücke die Ortsteile Heidberg und Melverode verband. Fast 50 Jahre war die Delta-Brücke Grund in Melverode eine viel genutzte Brücke für Radfahrer und Fußgänger.

Im Laufe der letzten Jahre wurde aufgrund des baulichen Zustands der Brücke über eine Instandsetzung nachgedacht. Die Vorplanung ergab jedoch, dass eine Instandsetzung unwirtschaftlich wäre. Besonders für Radfahrer war die Brücke mit einer lichten Breite von nur zwei Metern und dem Höhenunterschied zur Straße Grund von ebenfalls etwa zwei Metern sehr nutzerunfreundlich. 2015 führten diese Argumente zum Beschluss, an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten.

Für die Planung der Brücke waren zwei Dinge maßgebend: zum einen die Empfehlung für Radverkehrsanlagen von der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen, die für Brücken eine Mindestbreite von vier Metern fordert, und zum anderen die Nutzung für mobilitätseingeschränkte Personen durch den Wegfall der Rampe und der Treppe in der Straße Grund deutlich zu verbessern.

Das Brückenbauwerk wurde in seiner Lage leicht gedreht, so dass die Hauptverkehrsrichtung nun nutzerfreundlich angebunden ist. Das neue Brückenbauwerk entspricht in seiner Höhenlage annähernd der damaligen Delta-Brücke, womit der Durchfluss des 100-jährigen Hochwassers gewährleistet ist.“