Wieda. Forderungen aus Wieda sorgen für Diskussionen zwischen Ortspolitik und Gemeindeverwaltung. Auch Straßenausbaubeiträge sind ein Thema.

Reizthema – exakt dies ist die Frage, ob und wenn ja welche Immobilien in der Gemeinde Walkenried verkauft werden könnten? Mittendrin in den Diskussionen ist vor allem ein Gebäude: das Kurhaus in Wieda. Auf der jüngsten Sitzung des Ortsrates untermauerte die CDU-Ortsratsfraktion mit einem Beschluss, dass das seit dem Jahr 2019 in weiten Teilen für die Öffentlichkeit gesperrte Gebäude instandgesetzt werde, mit dem Ziel einer raschen Wiedereröffnung. Dann, so Wiedas Ortsbürgermeister Klaus-Erwin Gröger, könnten auch die Vereine des Dorfes ihr Konzept zum Betrieb des Hauses in Eigenregie umsetzen.

Reizthema Kurhaus Wieda: Ortspolitik und Verwaltung bewerten das Thema unterschiedlich

„Ich bin entsetzt über ein gewisses Vorgehen hier vor Ort“, betonte Gröger und führte weiter aus: Im neuen Tourismuskonzept der Gemeinde Walkenried sei erkennbar, dass eine Versammlungslocation fehle. „Dass nunmehr aber darüber nachgedacht wird, das Säulenhaus in Zorge zu kaufen, um etwas unterzubringen, ist einfach planlos.“ Es gebe den Beschluss des Gemeinderates, welche Immobilien verkauft werden könnten – und da könne man nicht über den Kauf von neuen Gebäuden sprechen. Der Ortsbürgermeister verwies zudem darauf, dass es das Betriebskonzept für das Kurhaus seitens der Wiedaer Vereine gebe – und der Ortsrat noch einmal mit einem entsprechenden Beschluss die Position untermauern wolle, dass man das Gebäude sanieren müsse, um dieses Konzept umsetzen zu können. Das sei auch aus touristischer Sicht richtig und ebenso nachhaltig.

Gemeindebürgermeister Lars Deiters konnte den Antrag auf Umsetzen nicht nachvollziehen. „Wir haben den Beschluss über mögliche Verkäufe getroffen und das Konzept der Vereine ist in der politischen Diskussion.“ Auch sei die Verwaltung in Gesprächen mit den Vorsitzenden. „Hier wird nun aber wieder einfach etwas in den Raum gestellt, was nicht stimmt. Wir hören leider zu oft solche Querschläge.“ Mit den Stimmen der CDU-Fraktion (beide SPD-Fraktionsmitglieder fehlten krankheitsbedingt) wurde der Antrag letztlich einstimmig angenommen.

Weitere Themen aus der Sitzung des Ortsrates Wieda im Überblick:

  • Abriss ehemaliges Schwimmbad: „Die ausführende Baufirma hat notwendigen Genehmigungen und ist auch für Abriss und Abtransport zertifiziert“, erklärte Gemeindebürgermeister Lars Deiters in Bezug auf eine Anfrage aus der letzten Ortsratssitzung. „Es gibt Unruhe in der Bevölkerung, die Situation ist unbefriedigend“, sagte Ortsbürgermeister Klaus-Erwin Gröger. Wochenlang geschehe nichts und zudem würde es Beobachtungen der Anwohner geben, dass scheinbar Müll zu Gelände gefahren werde und dort gelagert würde. „Wir werden dem Thema nachgehen“, versprach Deiters.
  • Sanierung Elektrik am Kindergarten: Die Arbeiten zur Sanierung an den Elektroanlagen im Kindergarten Wieda sind angelaufen. Ein genaues Datum für den Abschluss der Maßnahme und den damit verbundenen Umzug des Kindergartens von Zorge in seine angestammten Räume in der ehemaligen Grundschule konnte Lars Deiters noch nicht nennen. „Unser Ziel ist, dass vor Weihnachten dieses Jahr alles abgeschlossen ist, verbindlich zusagen kann ich aber nichts.“
  • Glasfaserausbau in Wieda: Seitens der Telekom sei auf Nachfrage vorerst kein weiterer Ausbau mit Glasfaserkabeln für schnelles Internet in Wieda vorgesehen, erklärte der Gemeindebürgermeister, der sich beim Unternehmen erkundigt hatte. Auch das Förderprogramm des Landkreises Göttingen sei ausgelaufen. „Das dürfen wir hier nicht hinnehmen, das ist ein Ungleichgewicht“, sagte Gröger.
  • Sanierung Bohlweg/ Schaffung Spelleboulevard: Im Rahmen des Projektes Harzer Klosterdörfer soll der Bohlweg in Wieda zum sogenannten Spelleboulevard umgestaltet werden. Konkret geht es um Projekte zum Hochwasserschutz, Schaffung von Parkraum für die Anwohner sowie die Reparatur der völlig maroden Straße. „Wir müssen uns abstimmen, um die Bürger über das Vorhaben zu informieren“, erklärte Klaus-Erwin Gröger. Man müsse sich beeilen, da das Programm der Klosterdörfer ablaufe. Gemeindebürgermeister Lars Deiters entgegnete, dass der Verwaltung nichts zu dem Thema vorliegt. Man habe eine Planung aus dem Jahr 1995, bei der man eine hohe Förderquote einrechne bei Gesamtkosten zwischen 750.000 und einer Million Euro. „Was sollen wir machen?“, lautete seine Frage. Bauamtsleiter Norman Walther gab ferner zu bedenken, dass beim geplanten Ausbau der Straße Straßenausbaubeiträge für die Anwohner erhoben werden müssten. Klaus-Erwin Gröger entgegnete, dass es dennoch wichtig sei, die Bürger in einer Information seitens der Verwaltung über das Projekt zu informieren.

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