Walkenried. Elternbeiträge, Energie- und Heizwende oder neue Ferienwohnanlagen: Diese zukunftsweisenden Entscheidungen hat der Gemeinderat Walkenried getroffen.

Wie geht es weiter mit dem Kurhaus in Wieda? Wie will die Gemeinde Walkenried künftig Wärme für ihre Gebäude, aber auch für die Hausbesitzer vor Ort generell sicherstellen? Antworten auf diese und andere Fragen gab die jüngste Sitzung des Ortsrates. Und auch das Thema Kindergärten stand wieder im Fokus – wie auch der Bau von Ferienanlagen in Zorge.

Ferienparks in Zorge: Rat stimmt für Bebauungspläne

In diesem Punkt waren sich die Mitglieder des Gemeinderates einig – der Ausbau des Tourismusstandortes Zorge soll vorangetrieben werden. Sowohl der Bebauungsplan für die Ferienanlage, die auf dem Gebiet der ehemaligen Industriefirma Schmidt Kranz entstehen soll (max. 24 Ferienhäusern in Modulbauweise, inklusive Empfangs- und Dienstleistungsgebäude und einem kleinem Wellnessbereich) sowie die im Bereich des Zacharias-Koch-Hauses (12 Ferienhäusern in Modulbauweise für ca. 40 Feriengäste, dazu noch u.a. Freizeitangebote wie ein Kletterfelsen), wurden einstimmig und ohne weitere Diskussion beschlossen.

Kurz und knapp hingegen waren die Antworten seitens der Gemeindeverwaltung in Bezug auf eine Nachfrage, wie es denn um die Pläne für das Kurhaus in Wieda aussehe. Konkret ging es dem Fragesteller dabei um den Betrieb der Anlage durch einen Förderverein in der Zukunft, wie es beispielsweise in Tettenborn und Neuhof vorgenommen wird. „Das Konzept liegt Rat und Verwaltung vor“, erklärte der Fragende. Bürgermeister Lars Deiters erklärte, dass dieses im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung behandelt werde.

Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten im Oktober abgeschlossen sind, der Kindergarten dann wieder nach Wieda zurückkehren kann.
Bürgermeister Lars Deiters zur Sanierung des Kindergartens Wieda

Etwas konkretere Aussagen konnte der Verwaltungschef rund um das Thema Kindergarten in Wieda treffen. Wie es seitens des Gemeinderates beschlossen wurde, habe man eine Fachfirma mit der Sanierung der maroden Elektrotechnik beauftragt, welche im Frühjahr für die Sperrung und das Ausweichen der Einrichtung nach Zorge gesorgt hatte. „Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten im Oktober abgeschlossen sind, der Kindergarten dann wieder nach Wieda zurückkehren kann.“

Parallel arbeite die Verwaltung ebenso an dem Plan, Container im Bereich des Sportplatzes bzw. Kurhauses in Wieda aufzustellen. Zum einen um die Einrichtung aus Wieda oder aber auch Zorge (auch dort ist eine längere Sanierung der Räume geplant) dort unterbringen zu können bzw. auch um generell die Kindergartenplätze zu erhöhen. „Wir brauchen weitere“, gab Deiters offen zu, betonte aber auch, dass es noch Abstimmungsbedarf bei dem Thema mit dem Land Niedersachsen und der Kreisverwaltung in Göttingen gebe. Seitens eines Architekten seien Vorplanungen erfolgt. „Wir werden hier zeitnah eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht“, versprach der Ratsvorsitzende Tobias Mielke (CDU). Zunächst sei es aber wichtig alle Informationen zu sammeln.

Betrag für das Essengeld in den Kindertagesstätten verdoppelt sich

In Bezug auf das Thema Kindergärten beschloss der Gemeinderat einstimmig die Satzung über den Betrieb der Kindertagesstätten, wie auch die Gebührensatzung über die Benutzung der Kindertageseinrichtungen. Insbesondere das Votum bei der zweiten Satzung hat Auswirkungen auf die Eltern, konkret erhöht sich das Essensgeld.

Mit etwa 700 Euro, die Eltern bei einer Ganztagsbetreuung mit dem Inkrafttreten der neuen Gebührensatzung zahlen müssen, haben sich die Beträge im Vergleich zu vorher verdoppelt. „Man darf aber auch nicht vergessen, dass bei uns in allen drei Einrichtungen täglich frisch vor Ort gekocht wird, das ist in vielen Teilen Niedersachsens nicht so“, fügte Ratsfrau Jessica Herzberg (SPD) hinzu. Man habe zudem nach Beratungen dafür gesorgt, dass die Beiträge gestaffelt erhöht würden. „Das gibt den Eltern Zeit, sich darauf einzustellen.“

Das Kurhaus in Wieda muss dringend saniert werden, damit es weiter für die Öffentlichkeit genutzt werden kann. 
Das Kurhaus in Wieda muss dringend saniert werden, damit es weiter für die Öffentlichkeit genutzt werden kann.  © Bad Sachsa | Thorsten Berthold

Dass das Ergebnis der Beratungen, wie auch die neuen Satzungen tragbar für die Elternschaft seien, bestätigte im Anschluss an die Sitzung auch eine Vertreterin des Elternbeirates. Sie sprach ausdrücklich ihren Dank aus, dass nahezu alle Eingaben oder auch Wünsche seitens der Eltern im Zuge der Erstellung der neuen Satzungen gehört und auch zumeist eingebaut wurden.

Weiteres Vorgehen zum Klimaschutz beschlossen

Ferner stellte der Gemeinderat weiter die Weichen für den Weg aus der Energiekrise heraus und gleichzeitig hin zur Klimaneutralität - inklusive eines Klimaschutzkonzeptes. Das Gremium votierte jeweils einstimmig für verschiedene Schritte, lehnte einen aber auch erst einmal ab.

Ganz wichtig: Im Rahmen des Gemeinderates konnte Bürgermeister Lars Deiters mitteilen, dass die Beauftragung des externen Dienstleisters zur Unterstützung bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes als Teil des durch den Bund geförderten Projektes komplett finanziell übernommen wird. Konkret heißt das, dass die Erstellung der Treibhausgas-/Energiebilanz zeitnah beginnt.

Daran anknüpfend wurde auch die Erstellung einer sogenannten kommunalen Wärmeplanung beschlossen, wie auch die Etablierung eines kommunalen Energiemanagementsystems. Einstimmig abgelehnt wurde durch den Rat hingegen die Einführung eines Klimachecks zur Prüfung und Bewertung kommunaler Beschlussvorlagen auf Klimarelevanz. Der eindeutige Tenor aller: Die Verwaltung hat nicht ausreichend Ressourcen, um so etwas zu leisten.

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