Braunschweig. Das Zentrum wird von der Fraunhofer-Gesellschaft am Flughafen errichtet. Eingebunden ist die TU Braunschweig.

Braunschweig erhält ein Forschungszentrum für Energiespeicher und deren Produktion. Konkret geht es um die Entwicklung von Flüssig- und Feststoffbatterien, Brennstoffzellen – etwa für Mobilität und Industrie – sowie von Verfahren für deren industrielle Produktion. Das Geld, 60 Millionen Euro, kommt je zur Hälfte von der Fraunhofer-Gesellschaft und vom Land. Das teilte die Forschungseinrichtung mit.

Eingebunden sind drei Institute der Fraunhofer-Gesellschaft sowie die TU Braunschweig unter anderem mit ihrem Batterie-Forschungszentrum. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte deutsche Forschungseinrichtung. Sie erhält eine Grundfinanzierung aus öffentlichen Mitteln, bezieht die meisten Gelder aber über Projekte unter anderem mit der Industrie.

20 Millionen Euro sollen in den Betrieb fließen, für 40 Millionen Euro soll ein Forschungsgebäude am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg errichtet werden. Bis das steht, laufen die Forschungsarbeiten unter dem Dach des zur TU gehörenden Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik, in dessen direkter Nachbarschaft die neue wissenschaftliche Einrichtung entstehen soll. Dort fand am Donnerstag auch die Auftaktveranstaltung statt. Auch Peine hatte sich als Standort beworben, den Zuschlag aber nicht bekommen. Nach Fraunhofer-Angaben wird nun eine Partnerschaft mit den Stadtwerken Peine und mit dem Peiner Standort der Salzgitter AG erwogen.

Während Flüssigbatterien dem aktuellen Standard entsprechen, gelten Feststoffbatterien als Technik der Zukunft. Das gilt auch für die Brennstoffzelle. Alle beteiligten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und der TU Braunschweig verfügen über entsprechendes Fachwissen, das in dem neuen „Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeicher und Systeme“, wie die Einrichtung offiziell heißt, gebündelt werden soll. Die Anwendung der Batterien beziehungsweise Brennstoffzellen ist breit gestreut. Naheliegend ist der Einsatz in Elektro-Fahrzeugen. Die Wissenschaftler befassen sich aber auch mit stationären Speichern, die in Einfamilienhäusern ebenso eingesetzt werden sollen wie etwa in der großindustriellen Produktion.

TU-Präsidentin Anke Kaysser-Pyzalla dankte dem Land und der Stadt Braunschweig für die Unterstützung bei der Ansiedlung des Forschungszentrums. Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer legte die Messlatte hoch. Ziel sei die „technologische Souveränität unseres Lands, um unabhängig zu sein“. Diesen Ball griff der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf. Wichtig seien ebenso gute wie schnelle Ergebnisse der Wissenschaftler, betonte er. Debatte