Braunschweig. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat sich jetzt verbindlich für den Standort entschieden. Sie wird am Flughafen ein Forschungszentrum bauen.

Jetzt gibt es endgültig grünes Licht: In Braunschweig entsteht ein Zentrum zur Forschung rund um Batterien, Brennstoffzellen und stationäre Energiespeicher. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat dies nun verbindlich bestätigt, wie die Stadt und die TU Braunschweig mitteilen.

Das Zentrum soll am Forschungsflughafen errichtet werden. Dort arbeiten und kooperieren bereits unter anderem das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt (NFL) und das Niedersächsische Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Schon ab dem Spätsommer sollen erste Arbeitsbereiche des Zentrums mit der Forschung beginnen, zunächst in Räumen des NFF, die Fraunhofer angemietet hat. Parallel dazu beginnt die Planung des Neubaus.

Batterieforschung ist in Braunschweig kein neues Thema ­– im Gegenteil. Die TU befasst sich seit Jahren damit. Aushängeschild ist die Battery-Lab-Factory, die am Forschungszentrum für Fahrzeugtechnik angesiedelt ist. Dort wird die gesamte Fertigungskette von der Herstellung der Elektroden bis zum Batteriemodul untersucht. Es geht dabei unter anderem um die Frage, wie neue Materialien und Fertigungsverfahren die Leistungsfähigkeit der Batteriezellen steigern können.

Wie die Fraunhofer-Gesellschaft auf Anfrage mitteilt, werden die beiden Fraunhofer-Institute für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) sowie für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) eng mit der Battery-Lab-Factory der TU zusammenarbeiten. „Im neuen Projektzentrum werden zunächst insbesondere Festkörpertechnologien für Lithium-Batterien der nächsten Generation erforscht“, erläutert Fraunhofer-Sprecher Roman Möhlmann.

„Unsere beteiligten Institute werden eigens für das Projektzentrum auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Braunschweig entsenden“, sagt er. Die genaue Anzahl sei allerdings noch offen, und auch zu Kosten kann er noch keine konkreten Angaben machen. „Für die Aufbauphase in den ersten fünf Jahren werden die Fraunhofer-Gesellschaft und das Land Niedersachsen die Finanzierung gemeinsam tragen.“

TU-Sprecherin Regina Eckhoff teilt mit, dass von der Universität voraussichtlich zwei renommierte Maschinenbauprofessoren in der Fraunhofer-Projektgruppe in leitender Funktion involviert sein werden. „Sie werden diese Zusammenarbeit nebenberuflich zu ihrer Professur an der TU ausüben“, so Eckhoff. „Beide sind wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen und verfügen über große Erfahrung im Transfer.“ Darüber hinaus wird die Universität in dem Forschungsgebäude ihr zufolge aber nicht präsent sein.

Die TU setzt auf eine gute Zusammenarbeit mit Fraunhofer. In der gemeinsamen Pressemitteilung mit der Stadt heißt es: „Durch die Kooperationsmöglichkeiten mit auf ähnlichen Feldern tätigen Instituten ergeben sich für alle Forschungseinrichtungen wirkungsvolle Synergien.“