In Kiew herrschte erst Luftalarm, dann schoss die ukrainische Flugabwehr eine eigene Drohne über der Hauptstadt ab. Was war geschehen?

Es ist der zweite skurrile Vorfall dieser Woche im Ukraine-Krieg, in dem Drohnen eine wichtige Rolle spielen. Erst explodierten auf dem Gelände des Kremls zwei Drohnen, angeblich mit dem Ziel Russlands Präsidenten Putin zu töten. Dann meldete die ukrainische Flugabwehr am Donnerstag, über der Hauptstadt Kiew eine Drohne der eigenen Streitkräfte abgeschossen zu haben.

Militärs hätten die Kontrolle über das unbemannte Flugobjekt verloren, teilte die Luftwaffe am Abend mit. Um mögliche „unerwünschte Folgen“ zu vermeiden, sei beschlossen worden, die Drohne vom türkischen Typ Bayraktar abzuschießen. „Es ist schade, aber so ist die Technik, und solche Fälle kommen vor“, hieß es in der auf Telegram verbreiteten Erklärung.

Drohnenalarm über Kiew: Erst kamen die russischen Drohnen, dann die eigene Drohne

In Kiew und Umgebung war wegen der Drohne am Abend Luftalarm ausgelöst worden. Videoaufnahmen in sozialen Netzwerken zeigten, wie die Drohne über dem Zentrum von Kiew abgeschossen wurde. Der Luftalarm wurde nach kurzer Zeit aufgehoben.

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Zuvor habe es nach Angaben von AFP-Journalisten mehrere Explosionen im Stadtgebiet gegeben. Außerdem sichteten sie übereinstimmend mit offiziellen Angaben die Drohne, wie sie von der ukrainischen Flugabwehr bekämpft wurde. Über der Stadt hing eine schwarze Rauchwolke, als die Militärverwaltung mitteilte, der Luftalarm sei beendet.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, die Feuerwehr habe ein Feuer im Erdgeschoss eines vierstöckigen Einkaufszentrums im Bezirk Solomjansky gelöscht. Es habe auf einer Fläche von 50 Quadratmetern gebrannt. Informationen über Opfer lägen nicht vor. Kiew und die südukrainische Hafenstadt Odessa waren erst in der Nacht zum Donnerstag von russischen Drohnen angegriffen worden. (afp / dpa)

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