Wolfsburg. Kinderarbeit im Kongo,unterdrückte Leiharbeiter in China und Vergangenheitsbewältigung in Brasilien – VW hat einige Dauer-Baustellen.

In den Vorjahren war stets der Dieselskandal das beherrschende Thema der Volkswagen-Hauptversammlungen. Es gibt aber noch weitere Dauerbrenner, die vor allem von der Vereinigung Kritischer Aktionäre hinterfragt werden. Das wird auch am 14. Mai in Berlin kaum anders sein.

Da ist beispielsweise die Zusammenarbeit des Managements von Volkswagen do Brasil mit den Militärs, die dort von 1964 bis 1985 eine brutale Militärdiktatur errichtet hatten. Volkswagen hat mit der Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels den Historiker Christopher Kopper beauftragt, dessen Studie seit dem Vorjahr vorliegt (wir berichteten). In vielen Punkten haben dessen Recherchen Vorwürfe einer brasilianischen Untersuchungskommission erhärtet. In einem Interview in der VW-Publikation Shift hat Kopper jetzt gefordert, von Folter und Denunziation betroffene Mitarbeiter zu entschädigen. „Das drängt, weil viele Opfer schon hochbetagt sind“, betont der Historiker in dem Beitrag. Hiltrud Werner, die für Integrität und Recht zuständige Vorstandsfrau im Konzern, habe sich „aufgeschlossen“ gezeigt. Das Management von VW do Brasil verhandelt laut Kopper „aktuell die Einigung vor Ort“.