Wolfsburg. Sonntagnachmittag waren die Arbeiten auf der Haupteinfallstraße Wolfsburgs schon durch, die Baustelle abgebaut. Straßenfreigabe 18.15 Uhr

Das ging fix: Am Sonntagnachmittag war die Braunschweiger Straße wieder besenrein. Bald kein Krümel Bauschutt erinnerte noch daran, dass am Wochenende ein Brückenabriss Höhe Kreuzung Röntgenstraße stattgefunden hatte. Die Theaterbrücke über eine der großen Einfallstraßen nach Wolfsburg hinein ist Geschichte. Um 18.15 Uhr wird die Straße wieder freigegeben. Früher als geplant.

Die Aufgänge, je zwei an jeder Seite, werden zerteilt.
Die Aufgänge, je zwei an jeder Seite, werden zerteilt. © regios24 | Lars Landmann

Schon gegen 15 Uhr konnte am Sonntagnachmittag Projektleiter Christian Ewert von der Stadt Wolfsburg vermelden: „Wir sind durch, die Baustelle ist abgebaut.“ Die offizielle Freigabe der Braunschweiger Straße war für Montagfrüh, 5.30 Uhr geplant. Das wurde vorgezogen. Die erforderlichen Stellen im Rathaus nahmen die Baustelle ab, schalteten die Ampel an der viel befahrenen Kreuzung Röntgenstraße/Braunschweigerstraße am Sonntagabend wieder frei.

Die Theaterbrücke war eine Fußgängerbrücke. Wegen ihres tiefen Geländers und der Absturzgefahr sollten Radfahrer absteigen.
Die Theaterbrücke war eine Fußgängerbrücke. Wegen ihres tiefen Geländers und der Absturzgefahr sollten Radfahrer absteigen. © regios24 | Lars Landmann

Bauleiter Ewert zollt am Sonntagnachmittag der Firma, die den Abriss der Theaterbrücke seit Freitag umgesetzt hatte, ein riesiges Lob. „Es hat alles super ineinander gegriffen und gab auch keine Komplikationen. So sind wir am Ende vorzeitig fertig gewesen.“ In Schichten von morgens um 6 bis abends 18 Uhr hatte das Team der Firma Otto Wolf aus Weyhausen die 64 Jahre alte Brücke abgerissen und Richtung Deponie entsorgt.

Umleitungen waren ab Röntgenstraßenkreuzung und in der entgegengesetzten Richtung der Braunschweiger Straße ausgeschildert.
Umleitungen waren ab Röntgenstraßenkreuzung und in der entgegengesetzten Richtung der Braunschweiger Straße ausgeschildert. © regios24 | Lars Landmann

Probleme mit langen Staus oder einem großen Verkehrschaos gab es während des Abriss-Wochenendes nicht, Umleitungen waren eingerichtet. Selbst Samstagabend, als in der Volkswagen-Arena der Fußball-Hit der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayern München mit 24.000 Fans anstand, blieb die Staulage überschaubar. Auch die Polizei meldete keine Probleme.

Samstagfrüh wurde das Ende der Theaterbrücke eingeläutet

Hochzufrieden war Projektleiter Christian Ewert. Die Arbeiten waren sogar vorzeitig beendet.
Hochzufrieden war Projektleiter Christian Ewert. Die Arbeiten waren sogar vorzeitig beendet. © regios24 | Lars Landmann

Schon in der Früh waren am Samstagmorgen die ersten großen Brückenteile aufs Fallbett, das die Abrissfirma aus Kies und Vlies errichtet hatte, damit die Fahrbahn keinen Schaden nimmt, gefallen. Unablässig griffen sich die Zangen und Bohrer der großen Abrissgeräte neue Brückenteile, die am Boden zerkleinert und per Baggerschaufel in die bereitstehenden Kipplaster verfrachtet wurden. Frühzeitig war der Belag der Theater-Brücke mit seinen Schadstoffen, darunter Asbest, von Arbeitern in Schutzkleidung abgetragen worden.

Einige Zuschauer verfolgen übers Abriss-Wochenende die Bauarbeiten

Immer wieder finden sich am Wochenende Zuschauer ein, darunter etliche Familien, die das Geschehen auf der Braunschweiger Straße mitverfolgen. Für die Kinder ist es wie bei „Bob der Baumeister“, der Kultserie für Kinder, nur viel größer. Aufgeregt verfolgen sie die Arbeiten der riesigen Bagger, Bohrer, Meißel, Greifer und Zangen.

Bedauern, dass zwei Brücken innerhalb kurzer Zeit abgerissen wurden

Ein junger Familienvater, der auf dem Klieversberg wohnt, ist mit seinem Nachwuchs gekommen, um den Brückenabriss zu verfolgen. „Es ist schade, dass innerhalb von so wenigen Jahren zwei so schöne Wolfsburger Brücken abgerissen werden. Erst die in Detmerode, dann die Theaterbrücke hier. Bestimmt wird auch diese Brücke schnell wieder aufgebaut“, vermutet der 34-jährige Wolfsburger. Riesigen Respekt zollt der junge Familienvater dem Tempo, das die Arbeiter beim Abriss der Brücke und Wegschaffen des Bauschuttes vorlegen.

Passanten schauen sich den Abriss der Theaterbrücke an.
Passanten schauen sich den Abriss der Theaterbrücke an. © regios24 | Lars Landmann

Verwunderung über die „plötzliche marode“ Brücke

Ein älterer Herr, der die Arbeiten aufmerksam verfolgt, mutmaßt, dass die Theater-Brücke gar nicht marode gewesen sei, stattdessen nur einfach nicht mehr in die moderne Stadt Wolfsburg gepasst habe. Es sei doch seltsam gewesen, dass trotz engmaschiger Kontrollen auf einmal ihr Abriss angeordnet wurde. Allerdings hätten wohl auch nur wenige Menschen die Brücke genutzt, vermutet er weiter.

Theaterbrücke war eine Fußgängerbrücke

Die Theaterbrücke war eine Fußgängerbrücke. Die Geländer waren nicht so hoch, dass sie für Radfahrer Sicherheit vor einem Absturz auf die Fahrbahn gegeben hätten. „Radfahrer absteigen!“ hatte es daher an den Aufgängen zur Brücke geheißen.

Was anstelle der Brücke kommt, ist noch ungeklärt

Gibt es eine neue Brücke? Wird die Kreuzung an der Röntgenstraße fußgängersicher ausgebaut? Fehlt für die eine wie die andere Variante womöglich das Geld? Die Stadt steckt bekanntlich in schwieriger Haushaltskrise. Die Ortspolitik der Stadtmitte und von Mitte-West hat allerdings bereits angemahnt, dass so oder so eine sichere Querung geschaffen werden müsse.

Gesperrt war die Theaterbrücke bereits seit 2022. Fußgänger nutzen seither die nicht für Fußgänger ausgelegte Kreuzung an der Röntgenstraße oder die Ampel in Richtung Stadtmitte unterhalb des Theaterparkplatzes. Die nächste Brücke gibt es in Richtung Detmerode Höhe Zufahrt in den Rabenberg.

Abriss der Theaterbbrücke Braunschweiger Strasse Sonntag nachmittag alles frei Foto: regios24/Lars Landmann
Abriss der Theaterbbrücke Braunschweiger Strasse Sonntag nachmittag alles frei Foto: regios24/Lars Landmann © regios24 | Lars Landmann

Mehr wichtige Nachrichten aus Wolfsburg lesen:

Täglich wissen, was in Wolfsburg passiert: