Wolfsburg/New York. In der zehnten Staffel der Serie „The Blacklist“ ist eine alte Luftaufnahme der VW-Stadt zu sehen. Das sagen ein Regisseur und die Stadt.

Welche Rolle spielt Wolfsburg in der Netflix-Serie „The Blacklist“? Kurios: In der vierten Folge der zehnten Staffel der Serie wird auf einmal eine Drohnenaufnahme von Wolfsburg eingeblendet. Zwischen zwei Dialogen, in denen es offensichtlich nicht um Wolfsburg geht, sondern um New York und den JFK-Flughafen. Nun äußerten sich ein weltbekannter Regisseur sowie die Stadt Wolfsburg zu den Aufnahmen.

Seit 12. August ist die zehnte Staffel der beliebten Netflix-Serie „The Blacklist“ mit insgesamt 22 Folgen auf Netflix verfügbar. Derzeit ist es die Top-2-Serie unter den Netflix-Nutzerinnen und -Nutzern. Und wer ein wachsames Auge hat, kann plötzlich in der zehnten Staffel eine Luftaufnahme von Wolfsburg sehen.

Diese Wolfsburger Gebäude sind auf der Luftaufnahme in „The Blacklist“ nicht zu sehen

Wer genau hinschaut, erkennt, dass das Serien-Wolfsburg vom heutigen Stadtbild abweicht. Eine komplette Häuserreihe, unweit des Phaenos, wurde inzwischen erneuert. Wo heute vier Gebäude des neuen Designer-Outlets stehen, sieht der Zuschauer in der „Blacklist“-Aufnahme nur zwei. Anhand der Baustelle rund um die, augenscheinlich in der Rohphase befindlichen, dritten Ellipse des Outlets, lässt sich schließen, dass die Archiv-Aufnahme der Stadt Wolfsburg vor 2013 entstand. Im Dezember des Jahres endete nämlich die zweite Bauphase des Komplexes.

Auch der Nordkopf-Tower in der Heßlinger Straße fehlt. Dieser wurde im November 2017 eröffnet. In der Porschestraße findet man heute zudem die Geschäftsräume der Agentur für Arbeit – auch das Gebäude fehlt in „The Blacklist“. Wann genau die Luftaufnahme gemacht wurde, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht erschließen.

Regisseur verrät: So kommen Wolfsburg-Aufnahmen in die beliebte Netflix-Serie „The Blacklist“

Aber wie kommt plötzlich solch eine Aufnahme in die beliebte Serie? Wir haben beim Regisseur Edward Berger nachgefragt. Er ist zwar nicht der Regisseur von „The Blacklist“, aber kennt sich auf diesem Gebiet dennoch gut aus. Immerhin erhielt er mit dem deutschen Anti-Kriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ vier Oscars und trug sich vergangenen Freitag in das Goldene Buch der Stadt Wolfsburg ein. Er erklärte, dass es eine Sammlung gebe, in der sich Filmemacher an Schnittbildern bedienen können - ähnlich also wie bei Fotoarchiven.

Der Stadt Wolfsburg war ihr Auftritt in der bekannten Serie nicht bekannt. Auf Anfrage unserer Redaktion klärte sie darüber auf, dass für geplante Luftaufnahmen eine Genehmigung nötig ist: „Grundsätzlich ist für Drohnenflüge für gewerbliche Zwecke eine Aufstiegserlaubnis der Luftfahrtbehörde erforderlich. Zusätzlich bedarf es bei Überflügen oder gar Filmaufnahmen der Einverständniserklärung des Grundstückseigentümers. Das kann die Stadt Wolfsburg sein, aber auch eine Privatperson. Da uns die Aufnahmen nicht vorliegen, lässt sich dies nicht beantworten“, schrieb ein Pressesprecher der Stadt Wolfsburg.

Diese Bereiche der Stadt Wolfsburg dürfen nicht überflogen werden

Im Statement der Stadt ist von einem Überflugverbot für bestimmte Gebiete in Wolfsburg die Rede. Die Gründe dafür fasst der Sprecher wie folgt zusammen: „Die städtische Gefahrenabwehrverordnung enthält auch grundsätzliche Überflugverbote, dazu gehören zum Beispiel der Allerpark und der Schillerteich. In den dort genannten Bereichen wird grundsätzlich keine Genehmigung seitens der Stadt als Grundstückseigentümerin erteilt.“

Zwar ist ein Teil des Allerparks in der amerikanischen Serie zu sehen, jedoch wird der Bereich nicht von der vermutlich eingesetzten Drohne oder des Hubschraubers überflogen.

Wolfsburg in der Netflix-Serie „The Blacklist“: Welche Rolle spielt die Stadt?

In der vierten Folge „Die Hyäne“ der zehnten Staffel wird in Minute 18:52 das Luftbild eingeblendet. Für etwa zwei Sekunden sind dann der Robert-Koch-Platz, die Porschestraße, die Redaktion der Wolfsburger Nachrichten, die Volkswagen-Arena, die Autostadt und das VW-Werk zu sehen. Vor Einblendung des Luftbildes gab es einen Szenenwechsel.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Die Folge ist darüber hinaus etwas ganz Besonderes, denn: Es ist die 200. Folge der Serie und somit eine Jubiläumsfolge. Und auch die zehnte Staffel ist keine normale. Mit der 22. Folge endet die beliebte US-Serie. Insgesamt kommt die Serie auf 218 Folgen.

Wird in der Jubiläumsfolge von „The Blacklist“ von Wolfsburg gesprochen?

Serien-Fans unserer Redaktion sagen, dass ihnen bislang keine bestimmte Rolle der Stadt aufgefallen sei. Eingeblendet wird das Schnittbild zwischen zwei Dialogen. In einem davon heißt es, dass sich Siya Malik, gespielt von Anya Banerjee, nun auf den Weg zum JFK-Flughafen macht. Die Szene spielt offensichtlich in den USA, genauer gesagt in New York.

„Wir haben einen Treffer in einem der Motels in der Gegend“, sagt Siya Malik. Mit „in der Gegend“ meint sie aber eher nicht Wolfsburg, denn von der VW-Stadt ist nie die Rede.

Darum geht es in der Netflix-Serie „The Blacklist“

Die Krimiserie „The Blacklist“ wurde in den Vereinigten Staaten gedreht. Die erste Staffel ist am 23. September 2013 auf NBC erschienen. In der US-amerikanischen Serie spielt James Spader einen mit dem FBI kooperierenden Schwerverbrecher namens Raymond „Red“ Reddington. Er ist ehemaliger Offizier des Office of Naval Intelligence, die nachrichtendienstliche Abteilung der US Navy, und einer der meistgesuchten Verbrecher der USA. Er versucht nun, bei der Suche nach Verbrechern und Terroristen zu helfen.

Das ist James Spader, der in der US-Serie „The Blacklist“ den Schwerverbrecher Raymond „Red“ Reddington spielt (Archivbild).
Das ist James Spader, der in der US-Serie „The Blacklist“ den Schwerverbrecher Raymond „Red“ Reddington spielt (Archivbild). © dpa | Andrew Gombert

Die Serie „The Blacklist“ erhielt bereits zweimal die Auszeichnung „Primetime Creative Arts Emmy Awards“. Im amerikanischen Fernsehen werden dabei jährlich die besten künstlerischen und technischen Errungenschaften in der Filmindustrie ausgezeichnet. Die US-Serie bekam zweimal den Preis für besondere Stunt-Performances.

In diesen Serien ist Wolfsburg noch zu sehen

Doch nicht nur „The Blacklist“ zeigt Wolfsburg, sondern auch die Serie „Arcadia“. Seit 18. August ist sie in der ARD-Mediathek zu sehen. Die niederländisch-belgisch-deutsche Co-Produktion handelt von einer Familie, die in einer vermeintlich perfekten Welt „Arcadia“ lebt. In einigen Szenen laufen Menschen über den Vorplatz des Wolfsburger Phaenos, das als Kulisse dient.