Wolfsburg. Bei der Sanierung der Wolfsburger Hochhäuser Don Camillo und Peppone strapaziert Baulärm die Anwohner. Jetzt ist erst einmal einige Tage Ruhe.

Die Wolfsburger Wohnungsgesellschaft Neuland äußert sich erneut zu der Lärmbelästigung durch ihre Hochhaus-Baustelle in Detmerode. Sie will künftig vorab über Ruhepausen für die strapazierten Ohren und Nerven der Anwohner in der Theodor-Heuss-Straße und den Nachbarstraßen informieren. Die erste lärmfreie Zeit hat schon begonnen.

„Bei den Bauarbeiten in Don Camillo und Peppone sind wir auch in den kommenden Monaten noch dabei, die Stürze innerhalb des höheren Gebäudes zu ertüchtigen“, erklärt der Sprecher der Neuland-Geschäftsführung, Hans-Dieter Brand. Der Beton wird per Wasserstrahl entfernt, was die Arbeiten sehr laut macht. Maßnahmen wie Lärmschutzmatten und bestimmte Zeitfenster für die Arbeiten hätten schon ein wenig geholfen, so Brand. „Ganz vermeiden können wir die Lärmkulisse leider nicht.“

Auf Anregung von Anwohnern will die Neuland nun aber ihre Kommunikation zu lärmfreien Zeiten verbessern und darüber informieren, wenn längere Pausen bei den lauten Wasserstrahlarbeiten anstehen. „Damit können die Anwohner diese Zeiten ganz gezielt nutzen, bis wir endgültig mit der Betonsanierung durch sind“, so Brand. Die erste lärmfreie Phase läuft: Bis zum 12. Juni herrscht Ruhe in Don Camillo.

Lärmpause an Don Camillo und Peppone

Immer wieder hatten Wolfsburger in den letzten Monaten bei der Neuland angefragt, wann es auf der Hochhaus-Großbaustelle von Don Camillo und Peppone weitergehe. Die Nachbarn in Detmerode bekamen dagegen hautnah mit, dass gearbeitet wurde – das Röhren der Maschinen ist ihr täglicher Begleiter.

„Wir sind intensiv dabei, die statisch notwendigen Ertüchtigungsmaßnahmen der Innenwände auszuführen“, erklärte Hans-Dieter Brand kürzlich zu den Arbeiten in dem 23 Etagen hohen Don Camillo. „Dies geht leider nicht ohne Lärmbelästigung.“

Die Hochhaus-Sanierung in Detmerode geht weiter

Die Komplettsanierung der beiden damals stark asbestbelasteten Detmeroder Hochhäuser läuft seit 2019. Vom Vergehen der Zeit zeugen Gras und Blumen, die auf den Erdhügeln am Rande der Baustelle gedeihen. Dennoch dürften die Schlüsselübergaben für Don Camillo noch in weiter Ferne liegen.

Und selbst für das kleinere Hochhaus Peppone, an dem die Arbeiten wesentlich weiter fortgeschritten sind, erwartet Brand inzwischen keine Fertigstellung in diesem Jahr mehr: „Wenn alles gut läuft, wird Peppone im Laufe des Jahres 2024 bezugsfertig.“

Don Camillo: Innenarbeiten sorgen für Baulärm

Ein Fassadenmuster auf der Westseite von
Ein Fassadenmuster auf der Westseite von "Peppone" zeigt, wie die Balkone einmal aussehen werden. © regios24 | Helge Landmann

Zwei Meilensteine sind immerhin erreicht. Die aufwendig gegründeten und ebenso aufwendig am Gebäude verankerten Balkontürme an Peppone stehen. Und in der ersten Etage hängt ein Fassadenmuster. Die futuristische Balkonverkleidung aus Aluminium und die Glasbrüstung erinnern – wie geplant – an ein halb heruntergelassenes Autofenster.

„Anhand dieses Musters sind die letzten Feinabstimmungen erfolgt“, berichtet Brand. Die Serienproduktion laufe. Große Teile der Fassadenunterkonstruktion und der Wärmedämmung sind schon montiert. Die Fenster wurden vorher eingebaut. Die Außenhaut muss also nur noch geliefert werden.

Auch mit dem Innenausbau sind die Firmen in dem 13 Etagen hohen Mietshaus vorangekommen. Die Wohnungen sind zum größten Teil verputzt. Zurzeit werden Leitungen installiert.

Peppone: Der nächste große Akt wird der Aufbau der Treppenhäuser

Die Komplettsanierung der Wolfsburger Hochhäuser dauert wesentlich länger als erwartet.
Die Komplettsanierung der Wolfsburger Hochhäuser dauert wesentlich länger als erwartet. © regios24 | Helge Landmann

Eine größere Maßnahme steht demnächst mit den neuen Treppenhäusern bevor. „Hier wird zunächst die Pfahlgründung ausgeführt, ehe der Hochbau beginnen kann. Dies ist bei Peppone für den Sommer geplant“, kündigt Brand an. Die Treppenhäuser sind sehr schlank und müssen deshalb an die Gebäude gehängt werden. Das erfordert, wie schon bei den Balkonen, Konstruktionen, die etwas kompliziert werden.

Auch der Bau des neuen Parkdecks steht auf der Do-To-Liste. Wo einst die alte Parkpalette stand, klafft momentan noch eine Grube. Die Außenanlagen um die Hochhäuser will die Neuland natürlich ebenfalls gestalten. „Eine Begrünung mit qualitativ hochwertigen Aufenthaltsflächen findet abschließend statt“, so Brand.

Ursprünglich hatte die Neuland für das Großprojekt 75 Millionen Euro veranschlagt und für Peppone eine Bauzeit von einem Jahr angesetzt. Wie hoch die Kosten am Ende wirklich werden, ist nach zahlreichen Verzögerungen und angesichts allgemeiner Baukostensteigerungen schwer absehbar.

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