Wolfsburg. Die Schülerin Marianna Odenbach hat den „Sweet Candy Shop“ auf dem Laagberg übernommen. Mit dem Sortiment soll ihr Kiosk herausstechen.

Der „Sweet Candy Shop“ im Schlesierweg hat eine neue Besitzerin. Eine eher außergewöhnliche: Marianna Odenbach hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, während sie noch zur Schule geht. In der Geschäftswelt kennt sich die Gymnasiastin aber schon aus: Sie ist seit Jahren als Influencerin erfolgreich.

Am Montagmorgen steht die 19-Jährige perfekt geschminkt und gestylt in ihrem Kiosk im Wolfsburger Stadtteil Laagberg. Anfang März hat sie den Laden übernommen und nach einem kleinen Umbau am vergangenen Donnerstag wiedereröffnet. Eigentlich wollte sie sich noch ein paar Tage Zeit damit lassen, aber die Stammkunden standen schon vor der Tür und wollten wissen, was mit ihrem Kiosk passiert.

Im ersten Schritt hat sich gar nicht so viel geändert: Die Wände sind jetzt violett, und Odenbach hat ein bisschen umgeräumt. Das Getränkelager ist aus einem Hinterzimmer direkt hinter das linke Schaufenster gewandert. Und hier finden sich in einem der Kühlschränke schon einige Flaschen, die bezeichnend sind, für das, was Odenbach plant.

Schülerin hat Kiosk auf dem Laagberg übernommen

Über Dr.-Pepper-Cola, Pepsi und Fanta in exotischen Sorten reihen sich Flaschen mit Minions- und Manga-Motiven. Die Limonaden kommen aus Japan. Stolz zieht Odenbach eines der Getränke aus der Kühlung und erklärt den Clou: Die Kohlensäure ist noch nicht in der Limo. Erst wenn man eine Kugel aus dem Verschluss in die Flasche drückt, beginnt es darin zu britzeln.

Auch eine Lieferung aus Indien erwartet Odenbach demnächst. Außerdem hat sie mit ihrer in Russland lebenden Schwester vereinbart, dass diese beliebte russische Süßigkeiten aus dem fernen Osten nach Wolfsburg schickt. Zweimal im Monat will die 19-Jährige selbst in die Niederlande fahren, um Chips zu kaufen, die in Deutschland schwer zu bekommen sind.

Süßigkeiten und süße Getränke aus aller Welt gibt es im „Sweet Candy Shop
Süßigkeiten und süße Getränke aus aller Welt gibt es im „Sweet Candy Shop" von Marianna Odenbach im Schlesierweg. © regios24 | Sebastian Priebe

Auf Instagram und TikTok ist sie als „Maryjane“ erfolgreich

Amerikanische Süßigkeiten führt Odenbach ebenfalls in ihrem „Sweet Candy Shop“. Aber das ist ihr nicht speziell genug, das gibt es anderswo schon. „Ich möchte herausstechen“, betont sie. „So dass jeder Kunde, der reinkommt, etwas für sich findet.“ Darum plant die Flechtorferin, neben dem Kaffeeautomaten bald eine Hotdog-Maschine in Betrieb zu nehmen und zudem im Sommer Slush-Eis anzubieten.

„Die Eistruhen kommen auch“, sagt sie. Denn das ganz normale Kiosk-Sortiment gibt es im Kiosk neben dem Einkaufszentrum im Schlesierweg natürlich auch. Sekt, harten Alkohol und Kondome. „Pampers, Zahnpasta und Kaffeefilter“, zählt Odenbach auf. Was die Kundschaft nachts oder am Sonntag vielleicht so braucht. „Vergiss nicht die Tampons!“, wirft der Verkäufer hinter dem Tresen ein.

Die Limonaden kommen aus Japan. Die Kohlensäure wird erst freigesetzt, wenn man eine Kugel in die Flasche drückt.
Die Limonaden kommen aus Japan. Die Kohlensäure wird erst freigesetzt, wenn man eine Kugel in die Flasche drückt. © regios24 | Sebastian Priebe

Selbstständigkeit reizte Marianna Odenbach schon immer

Früher war der auch als Spätikiosk bezeichnete Laden rund um die Uhr geöffnet. Das ist nur noch am Wochenende so, aber auch unter der Woche gehen die Öffnungszeiten von 7 Uhr am Morgen bis 2 oder 3 Uhr in der Nacht.

Selbstständig sein wollte Odenbach „schon immer“. „Ich kann mit meinen jungen Jahren alles selber gestalten“, begründet sie. „Niemand kann mir etwas sagen. Ich habe alles selbst in der Hand.“

Dass sie erfolgreich sein kann, hat die Schülerin schon mit ihren Social-Media-Aktivitäten bewiesen. Auf Instagram folgen ihr rund 5000 Menschen. Auf TikTok hatte ihr Account „Maryjane“ zeitweise 50.000 Abonnenten, erzählt sie. So wurde Marianna Odenbach von einem chinesischen Online-Modehändler gratis eingekleidet und immer wieder zu Events mit Prominenten eingeladen. „Meine Eltern haben mir die Möglichkeit gegeben“, sagt sie ganz bescheiden.

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