Wolfsburg. Die Wolfsburger Wohnungsgesellschaft Neuland plant erneut Abrisse auf dem Laagberg. Was im Siebenbürger Weg geplant ist.
Die Wohnungsgesellschaft Neuland will auf dem Laagberg weitere Mietshäuser abreißen und durch neue ersetzen. Elf Mehrfamilienhäuser im Siebenbürger Weg, Samlandweg und Masurenweg mit 246 Wohnungen sind betroffen.
„Es ist klar, dass wir die Gebäude nicht sanieren, weil es wirtschaftlich keinen Sinn ergibt“, erklärt Neuland-Geschäftsführer Hans-Dieter Brand. Wie bereits im nahen Schlesierweg, wo mehrere Häuserzeilen durch moderne Gebäude ersetzt wurden, stuft das Unternehmen die Gebäudesubstanz und Gebäudetechnik als zu schlecht für eine Sanierung ein.
Die Elektroleitungen sind in den Mietwohnungen noch zweiadrig, die Substanz laut Brand „sehr einfach“. Zum Teil seien in den Häusern noch Strohdecken zu finden. „Da bliebe bei einer Sanierung nicht viel übrig. Der Aufwand wäre enorm hoch.“
Neuland plant Abriss und Neubau im Siebenbürger Weg
Nach dem Abriss möchte die Neuland wie im Schlesierweg und in Detmerode nach ihrem inzwischen bewährten Schema „Wohnen für alle“ bauen. Durch hohe Standardisierung und Vorfertigung ermöglicht es günstige Baukosten und somit für Neubauten vergleichsweise niedrige Mieten – auch für Mieter mit Wohnberechtigungsschein.
Die aktuellen Mieter müssen sich noch keine Sorgen machen. Sie können erst einmal bleiben. Zwar ist bereits ein gutes Drittel der Wohnungen unbewohnt, weil 85 Wohnungen nach Umzügen nicht mehr vermietet wurden, doch die Neuland beendet von sich aus keine Verträge. „Wir ziehen nicht aktiv leer“, versichert Brand.
Elf Mietshäuser auf dem Laagberg werden als nicht sanierbar eingestuft
Denn die Planung für das Wohnviertel hat gerade erst begonnen. Die Stadt Wolfsburg und ihr Wohnungsunternehmen haben sich entschieden, für das Quartier zwischen Mecklenburger Straße und Laagbergschule ein städtebauliches Konzept zu erstellen. Dieses wird voraussichtlich frühestens Ende August stehen. Drei Teams aus Stadtplanern und Landschaftsarchitekten entwickeln Ideen für die Neugestaltung. Erst wenn ihre Entwürfe vorliegen, will die Stadt Wolfsburg ein Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans starten – voraussichtlich Ende 2022.
Mietwohnungen für den Otto-Normal-Wolfsburger
Der Ortsrat Mitte-West, den die Stadtverwaltung am Mittwochabend über die Pläne informierte, war voll des Lobes. „Ich finde die Idee super, dass dieses Quartier verschönert und verbessert werden soll“, sagte Adam Ciemniak (PUG). Auch Ortsbürgermeister Sabah Enversen begrüßt die Idee einer Quartiersaufwertung. „Der Zustand der Wohnungen ist nicht schön“, sagte der Sozialdemokrat. Und es liege im Interesse der Politik, die Wohnqualität in den Stadtteilen zu heben.
Ortsrat freut sich auf Aufwertung des Wohnviertels
„Wir sind der Neuland ausdrücklich dankbar“, sagte Enversen und äußerte die Hoffnung, dass vielleicht sogar mehr neue Wohnungen entstehen als abgerissen werden. Silvestro Gurrieri (ebenfalls SPD) würde sich ebenfalls über eine Neugestaltung freuen. „Die Quartiere sind ein Schandfleck für die Ecke“, sagte er.
Die Planer müssen nun schauen, wie sie aus den nicht ganz einfachen Voraussetzungen das Beste machen: Zu den Herausforderungen zählen unter anderem Höhenunterschiede im Gelände, der Verkehrslärm an der Mecklenburger Straße, Wegeverbindungen, die erhalten werden sollen, und der Anspruch, dass die Neubauten mit den Einfamilienhäusern auf der anderen Straßenseite harmonieren. Auch die Parkplätze möchte die Stadt bei der Modernisierung des Wohnviertels neu anordnen.