Wolfsburg. Die Kita Campus Hellwinkel bietet Schwimmunterricht für die Allerkleinsten. Dafür haben drei Erzieherinnen sogar ihren Rettungsschwimmer gemacht.

Wegen Kontaktbeschränkungen, geschlossener Schwimmbäder und fehlender Kurse durch die Corona-Pandemie haben viele Kinder nicht schwimmen gelernt, wie die Stadt Wolfsburg mitteilt. Und auch abseits der Pandemie sei es heute keine Selbstverständlichkeit mehr, dass sich Kinder sicher im Wasser bewegen können.

Die Kita Campus Hellwinkel geht seit Februar 2022 eigene Wege, um dieses Problem anzugehen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Sportlehrer Günter Schütte und ihren Erzieherinnen geht eine kleine Gruppe von fünf bis sieben Kindern einmal in der Woche im Hallenbad Sandkamp zum Schwimmunterricht.

Kinder werden schon vor dem Schulstart ans Wasser gewöhnt

„Viele Kinder in unserem Kindergarten sind noch unerfahren mit dem Element Wasser und haben so die Möglichkeit, vor Schulbeginn ans Wasser gewöhnt zu werden, eventuell sogar das Seepferdchen zu erreichen und durch die Erfahrungen im Wasser vor dem Ertrinken geschützt zu sein“, erklärt Katharina Engel, Leiterin der Kita Campus Hellwinkel.

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Drei Erzieherinnen haben mittlerweile in Kooperation mit der DLRG Wolfsburg und der Nivea-Stiftung den Rettungsschwimmer, sechs weitere einen Crash-Kurs im Anfängerschwimmen beim Landessportbund absolviert. Zwei Erzieherinnen haben sogar eine einwöchige Weiterbildung in Bad Nenndorf zur Ausbildungsassistentin Schwimmen gemacht und sind damit geschult für Seepferdchenkurse. „Ich freue mich sehr, dass wir das den Kindern ermöglichen können und bin vor allem auch stolz auf mein Team, das das Schwimmen zum Bestandteil unserer Arbeit in der Kita macht“, so Katharina Engel.

Beim Toben schnell mit dem Wasser vertraut machen

Im nur 60 Zentimeter tiefen Wasser des höhenverstellbaren Beckens im Sandkamp können die Kinder laufen und springen, herumtollen und Gegenstände vom Boden hochholen – so machen sie sich schnell mit dem Wasser vertraut. Wird das Becken weiter abgesenkt, ist es irgendwann erforderlich, den Kopf einzutauchen, um an diese Gegenstände heranzukommen. Über das spielerische Erkunden kommen die Kinder schnell dazu, sich den auf Rücken zu legen und zu erfahren, dass das Wasser sie trägt.

„Die Kinder kommen sehr interessiert und aufgeschlossen zur Wassergewöhnung und ‚fremdeln‘ in der Regel überhaupt nicht“, erklärt Günter Schütte. „Sie machen bereitwillig mit und setzen auch gut um, was ich ihnen erkläre. Gerade ängstliche Kinder vertrauen mir immer wieder erstaunlich schnell.“

Haben die Kinder die Scheu vor dem Wasser verloren, lernen sie erst den anstrengenden Antrieb mit Strampelbeinen (Kraulbeinschlag) und erfahren dann im nächsten Schritt, dass die Froschbeine (Brustgrätsche) diese Arbeit erheblich erleichtern. Kombiniert mit der Armarbeit wird dann schon geschwommen: erst mit Schwimmreifen oder auf der Pool-Nudel liegend, später mit einem Schwimmgurt.

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