Nordsteimke. Günther Graf von der Schulenburg stellt seine Marke „Drömlingswild“ in Nordsteimke vor und erläutert die Vorzüge von Wildfleisch.

Vielleicht kann man künftig im Sonnenschein-Biomarkt in der Innenstadt Wild-Zwiebelmett oder Leberwurst im Glas oder gar Pfefferbeißer der Marke „Drömlingswild“ kaufen. Laut genug die Werbetrommel für seine neusten Produkte hat Günther Graf von der Schulenburg jedenfalls gerührt. Und am Dienstagabend regionale Gastronomen, Inhaber von Bioläden sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung in die Wildfrisch-Gutsküche auf dem Rittergut in Nordsteimke eingeladen.

Darunter auch Antonio Franco, den Wirt des italienischen Restaurants Don Tango in Barwedel, sowie Eigentümer Teja Schönberger, Roland Lohss, Chef des Parkhotels auf dem Steimker Berg, und Marcus Reiser, Marketing-Direktor des Ritz Carlton Hotels, der in Begleitung von Marvin Böhm, Souschef im Aqua, kam.

600 Stück Wild – Rehe, Rot- und Damhirsche sowie Wildschweine – erlegt Berufsjäger Marius Pieper im „Jagdjahr“ im gräflichen Forst. Die Flächen befinden sich in Ehra-Lessien im Landkreis Gifhorn, in Neumühle im Altmarkkreis Salzwedel sowie im Kaiserwinkel – südöstlich der Ortschaft erstreckt sich das Naturschutzgebiet Drömling, daher der Name.

Ab in die Kühlkammer nach der Jagd

Auf dem Hof der Forstverwaltung Graf von der Schulenburg in Kaiserwinkel hat Pieper auch sein Refugium. „Wenn ich das Wild erlegt habe, dauert es in der Regel keine halbe Stunde, dann ist das Tier in der Kühlkammer. Zuvor werden alle inneren Organe fachgerecht entnommen“, erzählt der Jäger.

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Gerade einmal knapp 60 Kilometer weiter befindet sich der Betrieb „Waldgourmet“ von Marian Bohndick: Hier, am Prinzendamm in Gardelegen, wird das Wildfleisch enthäutet und fachgerecht zerlegt, bevor es weiterverarbeitet und in der betriebseigenen Räucherkammer über Buchenholz beispielsweise zu Schinken oder zu luftgetrockneter Wildsalami im Darm wird.

Wild als bewusste Fleisch-Alternative

„Wir verarbeiten nur Fleisch von freilebenden Tieren aus der Region, unsere Produkte sind lückenlos zurückverfolgbar“, versichert der Geschäftsführer. „Der massenhafte Fleischkonsum ist schlecht für die Erde, den Menschen und die Tiere. Eine bedachte Ernährung mit Wild stellt eine bewusste Alternative dar. Wildfleisch ist fettarm, proteinreich sowie frei von Antibiotika und Zusätzen“, weiß auch Gastgeber Günther Graf von der Schulenburg, der schon heute Hansmanns Bioladen in Klein Twülpstedt beliefert.

Zusammen mit der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling Sachsen-Anhalt hat der Graf das Logo der Marke „Drömlingswild“ und die Kriterien entwickelt. „Wir haben die Forstverwaltung Graf von der Schulenburg schon 2022 als Partner-Betrieb ausgezeichnet und freuen uns über eine weitere Zusammenarbeit“, erklärte Juliane Ruttkowski, die Regionalmanagerin der Biosphärenreservatsverwaltung.